Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Krankheitsanzeichen

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Frage: Krankheitsanzeichen

Naturliebend

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Hallo Herr Dr. Karle, ich hätte eine Frage bzgl. meiner Gesundheit. Ich bin jetzt Ende der 33. Woche. Es ist ein etwas unangenehmes Thema. Ich hatte in den letzen Tagen etwas breiigen Stuhl/leichten Durchfall. Aber lediglich einmal am Tag. Vorgestern war jedoch nichts mehr. Gestern dann wieder sehr wässrig, jedoch direkt nachdem ich etwas mit Zwiebeln gegessen habe. Gestern Abend hatte ich dann das Gefühl, eine Blasenentzündung zu bekommen. Ansonsten habe ich die ganze Zeit über keine anderen Symptome. Bevor ich das Gefühl der Blasenentzündung hatte, habe ich meinen Gynäkologen wegen des Durchfalls angerufen, dort wurde mir gesagt, ich solle abwarten, solange ich keine Krämpfe habe. Mir gehts sonst gut und heute scheint auch wieder alles gut zu sein. Sollte das alles weiter abgeklärt werden, um mein Baby nicht zu gefährden? Können solche Symptome auf eine Listeriose hindeuten? Eigentlich passe ich gut auf, mit dem Essen. Und falls es ein Infekt ist, kann dieser auch noch nach Geburt für das Baby gefährlich werden?


Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, die Symptome, die Sie beschreiben sind auch in der SS nicht besorgniserregend und kommen sehr häufig vor. Eine Kindgefährung sehe ich hier nicht. Listeriose typisch ist das nicht; ausschließen kann ich das aber aus der Ferne auch nicht. Listeria monocytogenes befindet sich im Boden und im Wasser. Gemüse kann durch die Erde oder durch Jauche verunreinigt werden, die als Düngemittel verwendet wird. Tiere können das Bakterium in sich tragen, ohne krank zu werden und deshalb können das Fleisch und Molkereiprodukte verunreinigt sein. Das Bakterium hat man in vielen rohen Produkten, wie zum Beispiel ungekochtem Fleisch und Gemüse, wie auch in Lebensmitteln, die nach der Zubereitung verunreinigt wurden, wie z.B. Käse und ausgekühlten Fleischstücken, gefunden. Listerien werden durch Pasteurisieren und durch Erhitzen abgetötet. Deshalb sollte z.B. Fleisch auch genügend erhitzt werden Auch wenn die Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln einwandfrei ist, ist eine nachträgliche Verunreinigung möglich. Die Kontamination der Käse mit Listerien kann entweder über Rohmilch oder während der Käseherstellung von kontaminierten Geräten ausgehen. Durch Pasteurisieren der Milch können die Listerien abgetötet werden. Listerien reichern sich besonders in der Rinde von Weichkäsen (z. B. Romadur, Limburger) und Schimmelkäse (Blau- und Weißschimmelkäse) an. Dabei ist ausschließlich die Rinde betroffen, da Listerien ein alkalisches Milieu benötigen, das hier während der Reifung entsteht. Durch laufende Kontrollen der produzierten Käse und verbesserter Hygienemaßnahmen konnte in der Bundesrepublik das Auftreten von Listerien in Käse verringert werden." (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Rohmilchkäse ist höchstens auf 40 Grad erhitzt (beim herkömmlichen Käse werden durch das starke Erhitzten (Pasteurisieren) der Milch etwa 99 % der natürlichen Bakterien abgetötet), dadurch bleiben im Rohmilchkäse die Keime erhalten, wodurch er ein vollmundigeres Aroma bekommt. Dadurch können eventuell in der Milch vorhandene Keime in den Käse gelangen. Nach veterinärmedizinischer Begutachtung ist der Verzehr eines lang gereiften, harten Rohmilchkäses nach dem Typ Edamer oder Emmentaler wesentlich weniger bedenklich, als der eines frischen Rohmilchkäses, der aus dem Quark direkt gewonnen wird. Frische Weichkäse können eher gesundheitsgefährdende Keime enthalten als Hartkäse, die monatelang lagern. Schwangere haben gegenüber der Normalbevölkerung ein zwölffach höheres Risiko, eine richtige Infektion und nicht nur eine Besiedelung mit Listerien durchzumachen. Allerdings verläuft die Infektion in den meisten Fällen nicht dramatisch. Sie äußert sich in mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen; also mit den Symptomen eines grippalen Infektes beziehungsweise einer Harnwegsinfektion. Charakteristische Hinweise auf eine Listeriose fehlen, eine Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise anderen Infektionen ist nicht gegeben, so dass eine gezielte Suche nach den Bakterien in der Regel unterbleibt. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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