Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

kann nicht trinken

hipp-brandhub
Frage: kann nicht trinken

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin seit heute in der 11ten SSW und wie in meinen anderen zwei Schwangerschaften zeigt sich die Übelkeit. Aber dieses mal gibt es teilweise einen anderen Auslöser. Das Trinken. Sofern ich nur ans Trinken denke, wird mir übel. Ich quäle mich schon regelrecht, überhaupt etwas zu trinken. Egal was, sei es Wasser, Saftschorlen, purer Saft, Milch - alles widert mich an. Deshalb trinke ich nicht so viel, wie ich eigentlich müsste. Mein Kreislauf ist etwas im Keller und auch meine Verdauung ist total auf Verstopfung programmiert. Gibt es irgendetwas, was mich wieder unbesonnen meine Trinkmenge erhöhen lässt, ohne dieses Würgen und Übelkeitsgefühl hervorzurufen? MfG Birgit


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Birgit, auch hier steht primär die Behandlung der Übelkeit im Vordergrund, denn ansonsten bekommen Sie offensichtlich ja nicht viel herunter: die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden: Wirkstoff: * Diphenhydramin (Emesan) * Meclozin (Peremesin) * Metoclopramid (MCP) * Dimenhydrinat (Vomex A) VB


Mitglied inaktiv

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Mein Tipp: versuchs mal mit Früchten und Gemüse , welche Waseser enthalten! Äpfel sind perfekt! Sie fördern die Verdauung , enthalten viel Wasser und sind lecker! Außerdem : Orangen , Trauben , Tomaten , Gurke , halt alles was saftig ist! Ich denke darüber nimmt man auch sehr viel Flüssigkeit auf! Und du umgehst den Ekel beim Trinken!


Mitglied inaktiv

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Danke für die Antwort. Auf die Idee bin ich heute auch gekommen. Habe mir sogar Gurke auf die Abendbrotstulle geschnitten... und nebenbei werden die köstlichen Cherrytomaten verputzt. Nur Äpfel vertrage ich nicht, da Allergie. LG Birgit


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