Hallo Dr. Bluni,
bei mir wurde Anfang des Jahres eine leichte Schilddrüsenunterfunktion entdeckt und seither nehme ich Thyronajod 75. 3 Monate später war ich Schwanger. Mein Arzt sagte, ich soll alles beim Alten lassen und auch erst im 2. Trimester wieder kommen. In der 7. SSW hat man entdeckt, dass die Schwangerschaft sich nicht weiter entwickelt und ich hatte 3 Wochen später eine natürliche Fehlgeburt. Ob es an der eventuell falsch eingestellten Schilddrüse lag, hat man natürlich nie herausgefunden oder untersucht.
2 Monate später bin ich nun überraschend wieder schwanger, aktuell zwischen der 5 - 6 SSW. Im Übrigen habe ich die Schwangerschaft immer dadurch entdeckt, dass ich mich nicht gut fühlte und die Blutwerte erhöhte Schilddrüsenwerte zeigten. Eine Woche später war der Test dann jedesmal positiv. Nun habe ich gelesen, dass das HCG diese Werte beinflusst, weil der Körper versucht mit dem erhöhten Bedarf an Schilddrüsenhormonen umzugehen und dies selber zu regelen versucht. Außerdem hab ich gelesen, dass der Jodbedarf steigt und der Hormonbedarf während der Schwangerschaft bis zu 50% steigen kann und natürlich, dass man die Werte sehr oft vom Arzt kontrollieren lassen soll.
, damit die Schilddrüse optimal eingestellt ist.
Nun bin ich wieder zum Nuklearmediziner gegangen (habe den Arzt vom letzten Mal gewechselt für eine zweite Meinung), welcher mir nach einem erneuten Bluttest verordnete das Thyronajod von 75 azf 50 runterzusetzen, weil meine Werte erhöhrt sind und mich außerdem bat ein Folsäurepräparat ohne Jod zu wählen, da es sonst zu viel Jod zusätzlich zu dem Thyronajod wäre und ich muss auch erst in 3 Monaten wieder kommen.
Das ist nun wirlich genau das Gegenteil zu allen Berichten, die es zum Thema Schilddrüsenunterfunktin in der Schwangerschaft gibt. Ich bin nun sehr beunruhigt und habe Angst vor einer erneuten Fehlgeburt.
Was ist ihr Rat?
Vielen Dank
Dani2609
von
Dani2609
am 12.10.2016, 11:05
Antwort auf:
Ist eine Regulierung von Thyronajod während der Frühschwangerschaft in Ordnung?
Hallo,
1. sicherlich ist es sehr sinnvoll, eine bestehende Schilddrüsenfunktionsstörung zeitig einzustellen und im Verlauf der Schwangerschaft durch den dazu vorgesehenen Facharzt (Internisten/Endokrinologen/Nuklearmediziner) überwachen und einstellen zu lassen.
2. das bedeutet aber noch lange nicht, dass eine leichte Schilddrüsenfunktionsstörung automatisch mit Folgen verbunden wäre.
3. die Empfehlungen bei Schilddrüsenunterfunktion sehen "Regelmäßige Kontrollen in der Schwangerschaft vor. Dazu gehört z.B.. dass etwa 4 Wochen nach Therapiebeginn und nach jeder Dosisänderung von L-Thyroxin das TSH und fT4 kontrolliert werden sollte.
Bei Schwangeren, die schon vor der Schwangerschaft eine solche Funktionsstörung hatten, wird empfohlen, dass in der ersten Schwangerschaftshälfte alle 4 Wochen der TSH-Wert kontrolliert wird und danach noch einmalig in der 26.-32.SSW, um ggf. weitere Dosisanpassungen durchführen zu können.
Nach der Geburt sollte die Thyroxin-Dosis auf die Dosis vor der Schwangerschaft reduziert werden; etwa 6 Wochen danach sollte eine erneute TSH-Kontrolle erfolgen."
4. unter normalen Umständen kann bei Unterfunktion auf Jodid substituiert werden.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.10.2016
Antwort auf:
Ist eine Regulierung von Thyronajod während der Frühschwangerschaft in Ordnung?
Hallo,
1. sicherlich ist es sehr sinnvoll, eine bestehende Schilddrüsenfunktionsstörung zeitig einzustellen und im Verlauf der Schwangerschaft durch den dazu vorgesehenen Facharzt (Internisten/Endokrinologen/Nuklearmediziner) überwachen und einstellen zu lassen.
2. das bedeutet aber noch lange nicht, dass eine leichte Schilddrüsenfunktionsstörung automatisch mit Folgen verbunden wäre.
3. die Empfehlungen bei Schilddrüsenunterfunktion sehen "Regelmäßige Kontrollen in der Schwangerschaft vor. Dazu gehört z.B.. dass etwa 4 Wochen nach Therapiebeginn und nach jeder Dosisänderung von L-Thyroxin das TSH und fT4 kontrolliert werden sollte.
Bei Schwangeren, die schon vor der Schwangerschaft eine solche Funktionsstörung hatten, wird empfohlen, dass in der ersten Schwangerschaftshälfte alle 4 Wochen der TSH-Wert kontrolliert wird und danach noch einmalig in der 26.-32.SSW, um ggf. weitere Dosisanpassungen durchführen zu können.
Nach der Geburt sollte die Thyroxin-Dosis auf die Dosis vor der Schwangerschaft reduziert werden; etwa 6 Wochen danach sollte eine erneute TSH-Kontrolle erfolgen."
4. unter normalen Umständen kann bei Unterfunktion auf Jodid substituiert werden.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.10.2016