Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Implanon + Johanniskraut

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Implanon + Johanniskraut

Pret2015

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Kurz vorab, uns ist bewusst das Johanniskraut die Wirksamkeit beeinträchtigen kann! Es wird ganz kompliziert, aber ich hoffe, ich kann alles so gut es geht erklären. Ich habe mir Anfang Mai ein Implanon einsetzen lassen. Keine 2 Wochen später gingen die Schmierblutungen los und sind auch geblieben, jeden Tag. Als dann auch noch Haarausfall und starke stimmungsschwankungen, zum Teil auch Depressionen dazu kamen haben wir uns entschlossen, dass ich das Implanon entfernen lasse. Am 28.10. habe ich aus gesundheitlichen Gründen mit der Einnahme von Johanniskraut begonnen (3×1 Kapsel täglich). Diese Kapseln habe ich bis zum 10./11.11. eingenommen. Ca. 3 Tage nach der ersten Einnahme der Kapseln sind auch die Schmierblutungen weg gegangen. Ich hatte dann am 21.11. einen Termin beim Frauenarzt zur Ultraschall untersuchung, da ich durch die ganzen Nebenwirkungen angst hatte, das im Unterleib vielleicht nicht alles ok sein könnte. Als erstes hatte sich meine Ärztin meinen linken Eierstock angeschaut und meinte, dass dort alles okay wäre. Auf dem weg nach rechts haben wir dann auf dem Ultraschall einen dunklen kleinen Fleck gesehen. Meine Ärztin meinte daraufhin, dass es sich dabei um eine Blastozyste (ich weis nicht ob es ganz richtig geschrieben ist :) ) handelt. Das wäre eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase und bei Frauen in meinem Alter (25), die hormonell verhüten könnte das schon vor kommen. Sie meinte, dass meine Gebärmutterschleimhaut sehr gut und aufgelockert aussehen würde. Ich habe ihr erzählt, dass ich am nächsten Tag (22.11.) einen Termin zur Entfernung des Implanon habe. Sie meinte nur, dass es meine Entscheidung wäre, aber wenn ich so schlimme Blutungen und andere Nebenwirkungen hatte, dann könnte sie meine Entscheidung verstehen. Dennoch würde mein Unterleib so gut aussehen und durch die aufgelockerte Gebärmutterschleimhaut denkt sie auch, dass ich die nächste Zeit keine Blutung zu erwarten hätte. Ich wollte ihr eben nicht auf die Nase binden, dass ich Johanniskraut eingenommen habe. Seit ca. 5 Tagen habe ich sehr empfindliche Brustwarzen, die Brust an sich tut aber nicht weh, wirkt vielleicht etwas straffer. Ich fühle mich sehr müde und habe immer mal ein zwicken im Unterleib, was natürlich alles auch vom Stress, Arbeit usw. Kommen kann. Was noch anders ist: ich habe stärkeren weißen Ausfluss, der auch wie etwas "dickflüssiger" wirkt und geruchlos ist. Jetzt meine eigentliche Frage: Besteht die Möglichkeit, dass ich schwanger bin, bzw durch die Einnahme von Johanniskraut einen Eisprung bekommen habe durch Wechselwirkungen? Wenn ja, was hat meine FA auf dem Ultraschall gesehen? Eine Fruchthöhle und es War einfach zu zeitig dies zu erkennen? Ich habe das Implanon jetzt 2 Wochen draußen und warte noch auf eine Blutung. Wann könnte ich denn eventuell einen Test machen? Ich kann ja nicht sagen, wann der tag meiner letzten Blutung war, da ich ja diese Schmierblutungen hatte.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. eine Schwangerschaft lässt sich mit einem Test nachweisen, wenn die Blutung ausgeblieben ist und etwas später dann auch mit einem Ultraschall. 2. Johanniskraut ist prinzipiell in der Lage, die Verstoffwechselung von Hormonen, wie sie zum Beispiel in der Pille sind, negativ zu beeinträchtigen. Ob dieses auch bei dem genannten Verhütungsmittel der Fall ist, ist mir persönlich nicht bekannt. Sicherlich kann dazu unser Apotheker, Herr Obermüller in seinem Forum mehr sagen. VB


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