Mitglied inaktiv
Nochmal eine Frage Herr Dr. Bluni, ich habe seit Anfang der SSW ( jetzt 19.SSW) immer wieder kehrende Pilzinfektionen. Nach zahlreichen Packungen Nystatin und Kadefungin hab ich alle paar Tage mal wieder Juckreiz und Brennen. Dann nehme ich wieder die Salbe aus den Packungen die übrig sind ( immer frische) . Mein FA meint, ich solle nichts mehr nehmen, außer was zum aufbauen der Flora, da sich sonst der Zustand der Schleimhaut immer mehr verschlechtern würde, da ich zwischenzeitlich rein garnichts mehr nehmen konnte, ich dachte ich verbrenne innerlich. Und sämtliche Produkte für die Vaginalflora vertrage ich leider nicht, das brennen verschlimmert sich dann. Meine Frage : Kann ich immer mal wieder wenn ich was merke mit den Salben behandeln ? Sind die o.k. für eine Art Dauergebrauch in der SS ? Wie gesagt, mein FA ist der Meinung das ich nichts mehr nehmen soll... Und zwischendurch gibts immer Tage wo ich garnichts habe.. DANKE FÜR IHRE RATSCHLÄGE
Hallo, 1. ja, das ist möglich 2. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei manchen Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Darüber hinaus gibt es selten in und außerhalb der Schwangerschaft die Situation, dass eher eine Art Immunschwäche gegenüber einem bestimmten Candidastamm ist, die für das ständige Wiederkehren und den ausbleibenden Erfolg ursächlich ist. Ebenso haben hier psychosoziale Faktoren für die einzelne Frau ein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Pilzbesiedlung der Scheide (Vaginalcandidose) als es körperliche Faktoren haben. So kommt es z.B. dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt, wenn wir mal vom vermeiden bestimmte Belastungssituationen absehen. Deshalb ist es besonders wichtig, mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. Eine orale Therapie, wie es sie außerhalb der Schwangerschaft gibt, ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. VB