Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Hormonprobleme erblich? (etwas länger)

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Hormonprobleme erblich? (etwas länger)

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, meine Schwester versucht derzeit schwanger zu werden (seit 2 Jahren). Da es bisher nicht geklappt hat, hat Ihr Gyn Ihr Blut hormonell untersucht + regelmäßig Ultraschall gemacht. Dabei wurde bei Ihr ein Stillhormon gefunden + ein Mangel eines anderen Hormons entdeckt (weiß leider nicht welches). Beim Ultraschall kam heraus, dass Ihr Follikel wohl anfängt zu reifen, aber letztendlich dann doch kein ES stattfindet. Jetzt ist es so, dass alle Frauen in der Familie, also in der direkten Linie Mutter - Tochter, nicht so leicht schwanger werden. Unsere Mutter hat nie verhütet und wurde immer nur alle 4 Jahre schwanger. Unsere Großmutter hatte nur 1 Kind und brauchte dafür 5 Jahre. Ich selbst bin erst nach 6 Jahren schwanger geworden. Aber mein Mann und ich hätten gerne noch ein 2. Kind. Sind solche Hormonprobleme erblich? Soll ich mich vielleicht vorsichtshalber mal darauf untersuchen lassen? LG Tanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Tanja, es kann hier eine familiäre Häufung geben,aber hier wird meist keine Anlage vererbt und so wäre ohne Anlass erst mal keine weiterführende Diagnostik ratsam. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, nee, ich denke nicht, dass solche Probleme erblich sind. Es ist einfach so, dass hormonelle Probleme generell sehr verbreitet sind. Auch liegt es ja in der Hälfte der Fälle am Mann, wenn es nicht oder nur schwer oder nur selten klappt. Vielleicht waren es also zum Teil auch die Großväter, bei denen es gehapert hat. Was allerdings durchauch sein könnte, ist, dass nicht das hormonelle Problem, sondern dessen URSACHE erblich ist. Wenn also in Deiner Familie Frauen sich traditionell viel Stress machen, an sich selbst (und die Töchter) hohe Ansprüche haben usw., beeinflusst dies das hormonelle Gleichgewicht negativ. Das ist nämlich sehr störanfällig. Auch eine Neigung zu einem latenten Übergewicht kann eine große Rolle spielen. Stress und Übergewicht sind zum Beispiel zwei Hauptauslöser für einen Prolaktinüberschuss (wie er bei Deiner Schwester festgestellt wurde). Hier kann man selbst sehr viel tun. Entspannungstraining, Abbau von Stress, Abbau von eventuellem Übergewicht können den Prolaktin (Stillhormon-) Spiegel zuverlässig normalisieren, besser und dauerhafter als jedes Medikament! Liebe Grüße, Bine


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