Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

hohe herzfrequenz?

Frage: hohe herzfrequenz?

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hallo, ich war gestern zur geburtsvorstellung im kh und dabei hat man erneut festgestellt das die herztöne meiner kleinen zu hoch sind allerdings erklärt man dort wohl nur in fachchinesisch. könnten sie mir einige fragen beantworten? bin jetzt 34 +3 und die kleine wiegt wohl nach einstündiger messung 3212g sie wäre makrosom...??? es soll nochmal ein zuckertest gemacht werden, mein erster hatte super werte... was bedeutet für mich ein "makrosomes" kind? was heisst das? und wegen den herztönen hat man ewig doppler gemacht mit ergebnis: "normaler ?umbilikaler? und fetaler arterieller doppler aber man meinte skeptisch ich hätte einen erhöhten uterinen widerstand beidseitig. ist das schlimm und was heisst das auf deutsch? auf dem ctg waren die herztöne zwischen min. 161 und 178, das sind sie aber fast immer, war noch nie drunter... mein arzt meinte mal das ist normal und liegt an meinem puls der auch immer zwischen 85 - 100 ist...ja und die im kh meinen das das gar nicht gut ist und ich jetzt alle 2 tage zum ctg ins kh muß und falls es ned besser wird muß eingeleitet werden. unter die herztöne hat man S1 geschreiben und redetet irgendwas von systolisch... ist es jetzt nun schlimm, was bedeuten die hohe herzfrequenz für mein kind? hab auch angst das wenn ich mich selbst mal ärgern muß das ihre herztöne dann ins unmessliche" steigen oder so, kann ihr das schaden? die antworten die ich im kh bekommen habe waren nicht unbedingt verständlich :-( danke schon mal milka


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. eine Interpretation eines CTG-Verlaufes ist sicher von hier aus generell nicht möglich. Jeder erfahrene Geburtshelfer weiß, dass es dicke Bücher zu diesem Thema gibt und dass man ein CTG immer nur aus der Kenntnis des Gesamtzusammenhangs beschreiben kann und dazu gehört neben der kindlichen Herzfrequenz, die Frage nach kindlicher Aktivität, Wehen, der Bewegung innerhalb der Herzaktionen ("Oszillation") und Dauer etwaiger Veränderungen. Es sollte also immer der Fachkraft überlassen werden, ein solches CTG zu interpretieren und hier kann die Schwangere sich auch mal ein solches beschreiben lassen oder zeigen lassen, wie eines aussieht, dass man beanstanden würde. 2. wenn nun aber bei der Dopplerkontrolle ein erhöhter Wiederstand in den Gefäßen der Gebärmutter gefunden wird, dann kann hier erstens ein Zusammenhang bestehen und darüber hinaus lässt sich dazu folgendes sagen: wenn sich in der Dopplermessung der Blutgefäße in den Gefäßen, die die Gebärmutter versorgen (Arteria uterina) ein so genanntes notching oder ein erhöhter Widerstand zeigt, so kann dieses ein Hinweiszeichen auf ein erhöhtes Risiko (high risk) u.a. für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“ oder auch „Gestose“) oder eine Wachstumsminderung (IUGR=intrauterine growth retardation) darstellen. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir aber hier nicht benennen. Es geht hiervon nicht gleich eine Gefahr aus. Aber, es ist sinnvoll, über die Bedeutung zu sprechen und entsprechende Kontrollen zu veranlassen. Die körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse verbessern und die Einnahme von Magnesium ist nachgewiesenermaßen in der Lage, hier vorbeugend zu wirken. Eine Gesamtprognose kann eigentlich am besten im Verlauf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder den Ultraschallspezialisten/-spezialistin abgeben werden, um daraus dann die entsprechende Entscheidung abzuleiten, was das sinnvollste weitere Vorgehen denn ist. 3. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt. Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch - wie schon geplant - ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen. Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im US, wie es sich mit dem Wachstum verhält. Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen. Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde. VB


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