Mitglied inaktiv
Ich bin in der 36. SSW und vorige Woche wurde eine Hepatose festgestellt. Jetzt muss ich engmaschiger zur Kontrolle mit der Option das ich zeitiger ins KH eingewiesen werde und die Geburt eingeleitet werden soll. Ich bin natürlich beunruhigt, da eine konkrete Antwort auf: "Wie gefährlich ist das fürs Baby?" mir nicht gegeben wurde. Was bedeutet die Hepatose für mich? Das vom Arzt verordnete Medikament (Fenistil) schlägt nicht an. Ich kann vor Juckreiz keine Nacht mehr schlafen. Gibt es Alternativen? Mit frdl. Grüßen und Dank C. Herold
Hallo, das, was Sie beschreiben, nennen wir eigentlich Schwangerschaftscholestase: die Schwangerschaftscholestase (ICP) wird in Mitteleuropa bei 0,1 bis ein Prozent der Schwangerschaften beobachtet. Sie manifestiert sich vorwiegend im letzten Schwangerschaftsdrittel und ist mit der Entbindung prinzipiell voll reversibel. Die orale Gabe von Ursodesoxycholsäure bessert den Juckreiz und die mütterlichen Leberwerte bei der Schwangerschaftscholestase. Die Schwangerschaftscholestase ist – wie schon angeführt - nach der Entbindung rasch (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) reversibel und hat abgesehen von Juckreiz und begleitender Symptomatik für die Schwangere einen gutartigen Charakter. Somit ist die Entbindung die kausale „Therapie“ der Schwangerschaftcholestase. Bei Zeichen für fetalen Stress beziehungsweise Verschlechterung des fetalen Zustandes ist die vorzeitige Geburtseinleitung indiziert. Dieses kann auch ein Kaiserschnitt sein. Im Vordergrund seht hier also die vitale Gefährdung des Feten. Ich empfehle Ihnen, sich in der Frage des besten Vorgehens mit einer geburtshilflichen Abteilung eines größeren Krankenahauses und dort dann auch an einen erfahrenen Oberarzt/Chef zu wenden, um mit ihm/ihr die für Sie beste Entscheidung zu treffen. Dabei sollte selbstverständlich auch die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt eingebunden sein. VB