Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

HEPARIN

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Frage: HEPARIN

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Sehr geehrter Herr Dr.Bluni, Sie kennen mich bereits, ich glaube ich bin einer der wenigen Besucherinnen der Rund-ums-Baby-Seite aus Belgrad. Ich melde mich bei Ihnen ab und zu, wenn ich wirklich Rat brauche oder wenn ich in Panik gerate. Sie haben mir bis jetzt immer geantwortet und jetzt hoffe ich wieder auf eine Antwort. Ich bin nämlich in der 24. SSW. Meine Diagnose lautet „Graviditas antifosfolipidicum prim“ und seit November (also seit der 8. SSW) bekomme ich Fragmin Injektionen (5.000 i.E. täglich), Pronison 2x5mg, Aspirin 100 mg täglich und seit kurzem Gynipral (als Prävention gegen vorzetige Wehen, da ich das erste Kind in der 32.Woche zur Welt brachte). Ich gehe jede 4 Wochen zum Hämatologen zur Kontrolle und jede 5 Wochen zu meinem Frauenarzt. Blutbild bis jetzt immer ok, Urin auch, bei der letzten Kontrolle beim Hämatologen sagte er, daß ich ab der 28.Woche Fragmin 2x täglich bekommen werde (anstatt eine Spritze von 5.000 i.E., zwei Spritzen je 2.500 i.E.) und dies bis zum Ende der Schwangerschaft. Beim Frauenarzt ist alles ok, das Baby schön aktiv, es werden ständig mit dem Echo-Doppler die Blutgefäße + Plazenta überwacht. Meine nächste US-Kontrolle ist erst Ende März. Was mich so richtig fertig macht, ist das Fragmin-Risiko, von dem ich im Internet gelesen habe. Mein Hämatologe sagte mir nämlich am Anfang, „daß diese Therapie ein Risiko ist und daß er zusammen mit mir dieses Risiko eingehen muß, damit das Baby und ich beschützt werden.“ Bei der letzten Kontrolle sagte er, „daß er wegen dieser Therapie, falls mir etwas zustoßen sollte, ins Gefängnis landen könnte“. Er zählt zu den besten Hämatologen in Belgrad und ich vertraue ihm, aber wenn er mir so etwas sagt, dann gerate ich in Panik. Es ist alles ok bei mir, habe keine Beschwerden und Blutungen, aber trotzdem. Meinen Sie ein Arzt könnte eine Schwangere einem so großen Risiko aussetzen ? Ich sehe auch andere Schwangere bekommen dasselbe wie ich und Komplikationen treten nicht auf. Ich informiere mich aber selber im Internet über alles und habe gelesen, daß auch Hirnblutungen und Schlaganfall möglich sind. Aber was wenn ich Fragmin nicht einnehmen würde ? Er meinte aber, daß er bei mir keine Komplikationen erwarte und am Anfang fragte ich ihn gleich, ob es nicht besser wäre, daß ich auf das Kind verzichte, wenn es so ein Risiko ist und er sagte auf keinen Fall. Macht es die ganze Sache etwas leichter, daß ich keine angeborene Trombophilie habe und daß ich an keiner der FV-Leiden Mutation leide ? In diesem Zustand bin ich sehr empfindlich und bitte Sie um Rat. Danke sehr Viele Grüße aus Belgrad


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Milena, selbstverständlich erinnere ich mich an Sie. Bei einem Antiphospholipidsyndrom zeigen sich neben wiederholten Fehlgeburten auch vermehrt schwangerschaftsspezifische Erkrankungen wie die Pre-Eklampsie, minderwüchsige Kinder, arterielle und venöse Thrombosen in der Schwangerschaft. Aus diesem Grund kann gerade die Therapie mit einem Heparinpräparat sicher indiziert sein. Diese Indikation wird IHr Spezialist in Belgrad sicher stellen können. Wie Sie meinen vorherigen Ausführungen entnehmen können, gibt es unter der Therapie nur sehr selten Komplikationen bei der Mutter. Ohne eine solche Maßnahme kann es gut sein, dass die Risiken, wie oben beschrieben, deutlich erhöht sind. Herzliche Grüße nach Belgrad. VB


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