Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Hausstaubmilbenallergie

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Hausstaubmilbenallergie

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Hallo! Ich habe eine schwere Hausstaubmilbenallergie, die ich zu Hause relativ gut im Griff habe, aber bei Besuchen habe ich bis jetzt des öfteren medikamentöse Unterstützung gebraucht. Jetzt bin ich schwanger (5. / 6. Woche) und auf den Medikamenten steht drauf, dass man sie in der Schwangerschaft möglichst nicht nehmen sollte. Gibt es Alternativen, die mir helfen und schwangerschaftsverträglich sind?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, in der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen, Allergie oder Asthma die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. Cetirizin ist auch in der Schwangerschaft erlaubt, wenn es auch in der Frühschwangerschaft besser gegen bisher bewährte Mittel ausgetauscht werden sollte. Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut. Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Plazenta auf den Feten übergeht. Stimmen Sie jedoch im Vorfeld jede Medikamenteneinnahme mit Ihren Ärzten vor Ort ab und fragen Sie dazu in jedem Fall auch unseren Experten für Embryonaltoxikologie, Herrn Dr. Paulus in seinem Forum unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/medikamente-in-der-schwangerschaft/ Viele Grüße VB


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