Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Hr. Dr. Bluni! Ich bin heute 27+3 SSW und hatte heute Nacht mensartige Schmerzen- zugleich ein Ziehen im unteren Rückenbereich. Mein Bauch wurde allerdings NICHT hart! Ich habe Magnesium genommen und es hat sich wieder beruhigt. Mein nächster Termin ist am 12.4. (in einer Woche) und mein Mumu war bei der letzten Untersuchung (19.3.) unauffällig. Manchmal habe ich eine Verhärtung am Bauch-tagsüber- aber es geht dann wieder weg und ist nicht regelmäßig. Sollte ich diese nächtlichen Schmerzen lieber vor den Feiertagen abklären oder kann man es als "Vorwehen ohne Verhärtung" = harmlos einordnen? Eine andere Frage: Wie könnte ich einen "hohen" Blasenriß erkennen? Würden Wehen automatisch einsetzten innerhalb ein paar Stunden- auch in 28. SSW?? Bei meiner ersten SS platzte mir die Fruchtblase mit wenig Wasserabgang- aber stetem Tröpfeln.(ohne Wehen) Allerdings war dies 40+0 SSW. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Katharina
Liebe Katharina, 1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches – eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei „harmlosen Kontraktionen“ die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. Fruchtwasser geht in den meisten Fällen schwallartig ab. Geht es nur in kleinen Mengen ab, kann es ohne eine Untersuchung und insbesondere für die Schwanger schwer sein, hier zu unterscheiden, ob es verstärkter Ausfluss, Urin oder eben Fruchtwasser ist. Dieses kann in der Regel nur die klinische Untersuchung. VB