Mitglied inaktiv
Hallo, ich muss Sie um einen dringenden Rat bitten. Ich bin nun in der 23 SSW, und unserem Kleinen geht es super! Waren letzte Woche beim FA zur 2ten großen Ultraschalluntersuchung und laut dem Arzt ist wiklich alles super. Nun habe ich allerdings ein Problem. Seit ich weiß, dass ich schwanger bin versuche ich das Rauchen zu stoppen. Ich quäle mich unendlich mit dem Gedanken, dass ich dem Kind schade! Habe wahnsinnig viele seriöse Berichte zum Thema gelesen, aber es bisher nicht geschafft ganz aufzuhören. 5 Zigaretten pro Tag max. derzeit. Zwei Fragen habe ich nun an Sie: 1.) Haben Sie vielleicht einen Tipp, wie ich schneller und vor allem konsequent aufhören kann? 2.) Kann ich dem Kind schon jetzt geschadet haben? Und ist es schlecht für das Kind jetzt noch aufzuhören? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!!! Ich mache mir wirklich furchtbare Vorwürfe und ich will dem Kind definitiv nicht schaden!!! Vielen Dank!!!
Hallo, das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen. Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen! Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen: Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen: Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm. Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen. Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen. Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten. Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an. Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung. 3. Tabakentwöhnungs-Programme: Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten. a. Deutsches Krebsforschungszentrum Telefonische Beratung: Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums www.dkfz.de Tel.: 06221 / 42 42 00 www.rauchertelefon.de Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr b. Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de Tel.: 01805 / 31 31 31 12 Cent/Min. Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr 4. hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter der folgenden Adresse: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf VB
Mitglied inaktiv
Wenn Du dem (DEINEM!) Kind nicht schaden willst, hör sofort auf mit Rauchen! Versuch es mal mit Akupunktur oder Hypnose. Klar hast Du deinem Kind schon geschadet! Genau wie Dir selber! Du kannst das Ruder noch rumreissen, wenn Du jetzt sofort aufhörst! Googel doch einfach mal nach Schäden bei Kindern durch Rauchen in der Schwangerschaft! Abgesehen vom niedrigeren Geburtsgewicht durch weniger Sauerstoff, geringerer Intelligenz, vielfach erhöhtes Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben, evtl. Hyperaktivität hast Du selbst damit auch Risiken wie frühzeitige Plazenta-Ablösung, Frühgeburt etc. Warum soll es schlecht für dein Kind sein, wenn Du jetzt noch aufhörst?! Du hast noch knapp die Hälfte der Schwangerschaft vor Dir! Du packst das! Hör auf damit!!! Du wirst hier keine Absolution erhalten, tut mir leid! Mach Dir klar, was es für dein Baby bedeutet und versuche, die typischen Situationen zu meiden, die sonst zur Zigarette führen... Hast Du jemanden, mit dem Du zusammen auf die Glimmstengel verzichten kannst? Der Papa? Macht der mit? Viel Erfolg! LG Jana
Mitglied inaktiv
Hallo Wunschkind, ich selbst bin eine starke Raucherin gewesen. Allerdings habe ich gezielt vor der Schwangerschaft aufgehört. Und zwar ganz leicht mit dem Buch von Allan Carr. Und bis heute keine einizige Zigarette vermisst. Bei meiner 1. Schwangerschaft kannte ich das Buch nicht und habe mich auch ewig mit schlechtem Gewissen geplagt und die SS hindurch gequält mit 5 Zig. pro Tag etc. Das war schlimm und ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich empfehle dir wärmstens dieses Buch zu lesen. Es beschreibt keinesfalls nur die Risiken des Rauchens etc. sondern geht vielmehr auf die Fragen ein, warum rauchst du? Warum hast du angefangen? Warum (denkst du) kannst du nicht aufhören? Es ist sehr aufschlussreich und gibt klare anweisungen, wie man es locker schafft von jetzt auf gleich aufzuhören. Das Buch kriegt man mittlerweile für ein paar Euros in jedem Buchladen. @Jana das was du hier geschrieben hast hilft der TE auf keinen Fall, sondern im Gegenteil es erhöht den Druck, der ohnehin schon auf ihr lastet. Solche Kommentare kann man sich sparen, da sie im Algemeinen nicht hilfreich sind. Ein Raucher ist ein Abhängiger und das letzte was er braucht ist Vorwürfe oder Anfeindungen, wenn er sich vorgenommen hat aufzuhören. Viell. hast du dich glücklicherweise nicht in ihrer Situation befunden und kannst die Situation nicht nachvollziehen, umso mehr wäre das ein Grund sich zurück zuhalten. Denn ein schlechtes Gewissen hilft nicht beim Rauchen - Aufhören. Es verursacht eher, dass man seinen Kummer "wegrauchen" will. Vernünftige Aufklärung über das Rauchen an sich und nicht über die Folgen ist die einzige funktionierende Methode, bei der man sich während des Entzuges noch nicht mal schlecht fühlt. @Wunschkind ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Vasias, möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken! Als ich den Beitrag von Jana gelesen habe war ich auch wirklich erschrocken, das war nicht das was ich mit meiner Frage an Dr.Bluni erreichen wollte! Du hast vollkommen recht, mich quält die Situation des Rauchens furchtbar und es fällt dann ncoh schwerer aufzuhören, weil man ja bekanntlich auch durch viel Stress oder Ärger raucht! Oder meint dieses durch das Rauchen reduzieren zu können. Es gibt Nächte in denen ich kaum schlafe, weil mich die Situation so sehr zerfrisst.... Ich wollte auch von niemandem hören, dass es toll ist zu rauchen oder, dass es kein Problem ist oder Dinge dieser Art! Ich weiß, dass es alles andere als gut ist! Ich sehe auch die Tür, nur das Durchgehen fällt so schwer.... Dr.Blunis Antwort war geanu das, was ich mir erhofft hatte, eine Hilfestellung! Und deinem Tipp mit dem Buch werde ich defintiv nachkommen!!! Also vielen lieben Dank!!!! Wirklich!!! LG Wunschkind09
Mitglied inaktiv
Ich wünsche dir ganz viel Durchhaltevermögen und wie auch Dr. Bluni sagt, es ist sehr löblich, dass du es überhaupt in Angriff nimmst, so viele Frauen scheren sich nicht im geringsten darum. Und ich denke auch, dass jeder der dieser Sucht verfallen war/ist nachvollziehen kann, dass es nicht so einfach geht auch wenn man es sich so sehr wünscht. So denn ich drück dir die Daumen und werd mal an dich denken ;O) LG