Mitglied inaktiv
Seit der GEburt meines zweiten Kindes hängt meine Scheidenwand sehr stark nach unten (wie ein Ballon) Drei Rückbildungskurse haben zwar eine kleine Besserung gebracht, aber leider keine grosse. Meine Hebamme empfahl mir jetzt die Benutzung von Vaginlakonen. Wäre dies eine Möglichkeit, um eine Verbesserung des Zusandes zu erreichen? Meine Frauenärztin hat zur Operation geraten, wobei die Folge aber wohl Inkontinenz sein könnte. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Vielen Dank für eine baldige Antwort
liebe Verena,eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus sind durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. Etwa 85% der Frauen geben an, bei einem bestimmten Füllungsvolumen der Blase dem Druck nicht mehr stand halten zu können (sog. Stressinkontinenz). Diese wird häufig jedoch nicht als schwerwiegend empfunden. In der Literatur finden sich in 2,3-17% der Fälle Frauen, bei denen diese Stressinkontinenz auch nach der Geburt anhält. Allerdings finden sich diese Veränderungen bei Frauen nach Kaiserschnitt seltener. Also Ursache nimmt man hier das "Trauma" der Geburt auf das Becken und die dabei entstandene Schädigung der Muskulatur und der Innervation der Blase an. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentliche Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht . Aber: hilfreich in der laufenden Schwangerschaft ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgynmnastik. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Sicher kann man es auch übergangsweise mit den genannte Vaginalkonen versuchen. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. Es ist hierbei sicher nicht so, dass die Frauen inkontinent werden, aber es kann sich schon mal ergeben,dass die Frau hinterher Probleme bekommt. Deswegen wäre eine vorherige eingehende Untersuchung und Beurteilung durch eine entsprechend kompetente Person (Erfahrung in Urogynäkologie) sinnvoll. VB