Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Bluni, ich bin nun in der 35. Woche schwanger und habe Gestationsdiabetes. Beim Ultraschall und beim Doppler wurde festgestellt, dass die Fruchtwassermenge etwas zu hoch ist und dass der Bauch des Babys eine Woche größer als er sein sollte ist. Dennoch sind meine Blutzuckerwerte immer super (durch eine Ernährungsumstellung). Nun habe ich gehört, dass das Baby für mich die Insulinproduktion übernommen hat, dadurch aber auch zuviel Zucker bekommt. Von anderer Stelle wurde mir erzählt, dass dies nicht möglich sei und dass ich keine Befürchtungen haben muss, so lange die Blutzuckerwerte im grünen Bereich (1 Std. nach dem Essen höchstens 110)sind. Was kann ich denn nun glauben? Kann das Baby wirklich die Verarbeitung des Zuckers übernommen haben? Und: Ist zuviel Fruchtwasser schädlich? Vielen Dank für Ihre Antwort!
hallo, der erhöhte Blutzucker der Mutter wirkt sich entsprechend auf das Ungeborene aus. Dort führt die erhöhte Blutzuckermenge in der Bauchspeicheldrüse, als Produktionsort des Insulins, zu einem vermehrten Zellwachstum. Davon bleibt aber die Insulinproduktion der Mutter unbeeinträchtigt. 2.eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. 3. solange die erhöhte Fruchtwassermenge ein bestimmtes Maß nicht überschreitet, wird man sie nur beobachten. Dazu gehört auch das Wachstum des Kindes. 4. Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben im Verlauf der folgenden 10 Jahre ein bis zu 30%iges Risiko, einen Diabetes zu entwickeln. Deshalb sollten die Betroffenen mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Regelmäßige Nachkontrollen sind hier also extrem wichtig. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. VB
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