Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gestationsdiabetes - 2. Versuch

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gestationsdiabetes - 2. Versuch

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Hallo Dr. Bluni, bei mir wurde eine erhöhte Fruchtwassermenge festgestellt (18,8 - Einheit weiß ich leider nicht). Worauf kann eine erhöhte Fruchtwassermenge hinweisen? Bei mir wurde vor 1,5 Wochen Gestationsdiabetes festgestellt. Kommt die erhöhte Fruchtwassermenge daher oder kann das auch für eine Fehlbildung des Kindes sprechen? ich bin jetzt 34+5 SSW. Es wurde auch festgestellt, dass das Baby ca. 2 Wochen weiter ist als normal (bei 33+1 2700 Gramm). ich muss mich jetzt an eine Diät halten und zusätzlich Insulin spritzen (3xtäglich). Momentan bin ich etwas hin und her gerissen, weil ich gelesen habe, dass es auch in der Spätschwangerschaft zum Absterben des Kindes kommen kann. Sollte man die Geburt früher einleiten, vorsichtshalber, oder kann man auch bei schlecht eingestellten BZ-Werten bis zum eigentlichen Entbindungstermin warten? ich möchte natürlich nicht, dass in den letzten Wochen der Schwangerschaft noch was passiert. Vielen Dank schon jetzt für Ihre Antwort, liebe Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1. eine erhöhte Menge an Fruchtwasser (Polyhydramnion) läßt sich in 0,13 bis 3,2% aller Schwangerschaften nachweisen. Während in etwa zwei Drittel der Fälle kein genaue Ursache zu eruieren ist (= sog. idiopathische Polyhydramnie), finden sich im übrigen Drittel vorwiegend maternale (mütterliche) diabetische Stoffwechselveränderungen sowie fetale Fehlbildungen. Letztere betragen zwischen 7,9 % und 18 %. Aus diesen Gründen ist eine gezielte sonographische Fehlbildungsdiagnostik vor allem des gastrointestinalen (Magen-Darm-Trakt), zentralnervösen und muskuloskelettären Organsystems des Feten erforderlich, wenn eine bedeutende Erhöhung der Fruchtwassermenge vorliegt. Klinisch relevant wird ein Polyhydramnion bei Auftreten von Atembeschwerden und bei Nachweis einer vorzeitigen Wehentätigkeit. 2.Das zunächst vierwöchentliche Intervall von US-Untersuchungen sollte in der Spätschwangerschaft durch zweiwöchige Intervalle ersetzt werden. Hier sollte neben dem Gewicht des Kindes auch die Fruchtwassermenge beurteilt werden. Ab der 28. SSW wird eine intensivierte fetale Zustandsdiagnostik mit Kontrolle der fetalen Bewegungen, einem CTG (Cardiotokogramm) und eine Doppler-Untersuchung empfohlen. Die Häufigkeit sollte individuell festgelegt werden. Das CTG sollte ab der 32.-33. SSW 2x/Woche und ab der 35. SSW 3x/Woche durchgeführt werden. Bei problemlosem Verlauf ist eine vaginale Entbindung am Termin anzustreben. Ein Austragen über den Termin hinaus sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die letzten Empfehlungen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. VB


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