Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gefühlswelt und Sorgen

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gefühlswelt und Sorgen

Linse04

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Sehr geehrter Dr. Bluni, das ist meine 1. Schwangerschaft. Ich bin in der 9. Woche. Es wäre alles toll, wenn die berufliche Situation nicht die Stimmung trüben würde. Aus beruflichen Gründen wohnen mein Mann und ich 150 km auseinander. D.h. es ist eine aufreibende Wochenendbeziehung. Der Erstwohnsitz ist allerdings bei meinem Mann und ich würde auch dort entbinden. Die Gynäkologische Betreuung habe ich aber vorläufig an meinem Zweitwohnsitz gesucht, da ich unter der Woche immer hier bin. Meine Arbeit ist mit einigen Dienstreisen verbunden. Ich habe öfter 12 h Tage, schleppe ständig schwere Unterlagen und am Wochenende Reisetaschen durch die Gegend. Seit ca. 2 Wochen habe ich stets ein Ziehen im Unterleib. Meine Gynäkologin hat eine Blasenentzündung ausgeschlossen und mir Mg verschrieben mit dem Verdacht, die Gebärmutter hat sich evtl. verkrampft. Unabhängig davon, ob ich sitze oder stehe, gehe, kommt so ein starker ziehender Schmerz. Nach 3-4 h sitzen sowieso (da hilft auch kein Aufstehen zwischendurch). Wenn ich über meinen Bauch ganz sanft streichel, ist es schon unnangenehm, fast schmerzhaft. Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Hinzu kommt, dass ich auf Grund der ersten Schwangerschaft eine gründliche Geburtsvorbereitung bräuchte. Weiß allerdings nicht, wo ich eine Hebamme suchen soll. An dem Ort wo ich entbinden werde (da kann ich aber keinen Geburtsvorbereitungskurs machen, da ich unter der Woche an meinem 2. Wohnsitz bin) oder doch hier an meinem Zweitwohnsitz wo ich arbeite? Aber was bringt es mir, wenn ich woanders entbinde? Und dann kommt noch hinzu, dass mein Partner die Termine bei der Gynäkologin nicht wahrnehmen kann, dass alles auf mir lastet und die kurzen Stresswochenenden auf der Autobahn... Ich habe bei meinem Arbeitgeber angefragt, ob es möglich wäre in die Nähe meines Erstwohnsitzes zu meinem Mann versetzt zu werden. Aktuell besteht keine Chance. Und diese ganze Situation erdrückt micht. Dieses unerklärliche Ziehen, die Ungewissheit was, wann, wie, der Stress. Ich merke, dass ich einfach in ein Loch falle anstatt mich zu freuen und mich vorzubereiten. Ich wäre für jeden Tipp, jede Hilfe sehr dankbar. Kann ich evtl. früher in den Mutterschutz o.ä. damit ich die Geburtsvorbereitung am Ort der Entbindung machen kann? Was kann ich tun? Viele Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei dieser beruflichen und privaten Situation - die sich offensichtlich in absehbarer Zeit auch nicht ändern lässt - kann ich Ihre Gemütsverfassung und die entstehenden Beschwerden sehr gut verstehen. Solange aber die Ausgestaltung Ihrer Arbeit (inklusive Arbeitsstunden täglich, körperliche Belastung und Wegstrecke) nicht gegen Auflagen im Mutterschutzgesetz verstößt, wird es schwierig werden, hier zu intervenieren. Wenn Sie aber von 12-Stunden-Tagen sprechen, dann ist das schon gar nicht mehr mit dem Mutterschutzgesetz in Einklang zu bringen, was unsere Juristin, Frau Bader, sicher am besten beurteilen kann. Ihr Forum finden Sie unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/recht/ Darüber hinaus gibt es für schwangere Frauen, die im Außendienst tätig sind, beim Ministerium für Arbeit und Soziales in NRW sehr ausführliche Informationen. Adresse ist http://asinfo.komnet.nrw.de/cgi-bin/komnet-modernearbeit/asinfo.cgi?setcat=&query=au%DFendienst;schwanger Am besten klären Sie diese Dinge erst einmal und vielleicht ergibt sich dann daraus ja schon ein anderer Lösungsansatz für Sie. Liebe Grüße VB


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