Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Geburt mit Nabelschnur um den Hals

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Geburt mit Nabelschnur um den Hals

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, mal wieder Fragen aus Chile: ich habe jetzt 37+4 SSW und offizieller Termin ist am 20. Mai. Leider werden hier in Chile gerne Kaiserschnitte aus Bequemlichkeit und Luxus durchgefuehrt (begruendet damit dass Frauen ja dann nicht leiden muessten). Ich wollte von Anfang an aber eine natuerliche Geburt. Leider kam jetzt heute beim Ultraschall raus, dass unser Sohn die Nabelschnur um den Hals hat. Muss ich denn nun einen Kaiserschnitt machen? Wann ist ein Kaiserschnitt wirklich notwendig? Hinzukommt, dass meine Aerztin eh schon ein bisschen nervoes ist("angeblich kommen Erstgeborene immer zu frueh"), aber ich habe noch keine Wehen, der Bauch ist noch nicht gesenkt und ich habe auch nicht das Gefuehl dass unser Sohn schon raus will. Mein Gebaermutterhals ist noch 2,5 cm lang und der Muttermund noch gar nicht geoeffnet. Ist es unklug von mir, weiterhin auf einer natuerlichen Geburt zu beharren? Danke fuer Ihren Rat und viele Gruesse Melanie


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Melanie, 1. wenn Sie nun in Südamerika leben, dann werden Sie realisieren, dass dort in sehr vielen Ländern die Kaiserschnittrate auf bis über 80% hoch geht. Und dieses in vielen Fällen eben ohne medizinische Indikation. 2. man wird hier meist kaum Ausnahmen machen, dann müssten Sie zur Entbindung wohl in ein anderes Land reisen, dass andere Gepflogenheiten hat. 3. für den Kaiserschnitt gibt es ein Unzahl an Indikationen, deren Aufzählung hier wohl den Rahmen sprengen wird und Ihnen vor Ort kaum weiterhilft. 4. gelegentlich kann eine Nabelschnurumschlingung oder gar ein Nabeschnurknoten schon vor der Geburt im Ultraschall dargestellt werden. Dieses sollte aber keinen Grund zur Sorge darstellen, da dieses Ereignis für den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt in den wohl meisten Fällen keine klinische Bedeutung hat. Begünstigt oder verhindert werden kann dieses Phänomen aber nicht durch irgendwelche Maßnahmen oder Aktivitäten der Mutter. Die meisten Kinder kommen trotz Umschlingung der Nabelschnur problemlos auf die Welt und dieses manchmal auch bei mehrfacher Umschlingung. Selbstverständlich sollte mit den Eltern bei Bekannt werden über die Situation gesprochen werden und auch darüber, dass es in seltenen Fällen zu Problemen, wie Herztonabfällen kommt Dieses kann dann einen Kaiserschnitt notwendig werden lassen. Für das Geburtshilfeteam ist die Kenntnis darüber ebenso wichtig. Denn wenn dieses bekannt ist, können bestimmte Verläufe und Veränderungen im CTG besser interpretiert werden. Letztlich stellt diese Lageveränderung der Nabelschnur also keinen Grund dar, generell einen Kaiserschnitt zu empfehlen. Ich gehe aber davon aus, dass dieses bei Ihnen in Chile dann schon sehr ausschlaggebend sein wird. Beste Grüße nach Chile. VB


Mitglied inaktiv

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Darf ich mal mit antworten? Bei meinem Sohn war es vor 10 Jahren genau so. Wir hatten am 25.7 Termin und der Kaiserschnitt war für den 10.7 angesetzt, leider hatte er es plötzlich eilig und so kam er dann eher als Notkaiserschnitt zu Welt, war aber schon 55cm und 3,6kg, also keine Frühgeburt. Deshalb halte dich nicht zu sehr an den Termin. Ich lag zu dem Zeitpunkt schon 4 Wochen im KH weil die Ärzte der Meinung waren, wenn er sich drehen will, stirbt er an der Nabenschnur, die um seinen Hals war. So wurde ich sehr überwacht, 3 mal CTG, tägl. Ultraschall. Ohne Kaiserschnitt hätte er nicht überlebt!!! Ich habe mich damals sehr dagegen gewehrt, weil ich auch eine normale Geburt wollte, und habe auch sehr gelitten darunter. Aber bei einer normalen Geburt hätte ich jetzt keinen Sohn! Dafür ist meine Tochter dann 2 1/2 Jahre Später normal zur Welt gekommen, und jetzt bin ich mit dem 3. schwanger. LG. Conny


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