Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gebärmutterverkalkung

Frage: Gebärmutterverkalkung

Mitglied inaktiv

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Guten Tag, der Oberarzt meiner Entbindungsklinik fand letzte Woche bei mir eine Gebärmutterverkalkung Grad II (in 11 Tagen ist mein Entbindungstermin). Das Baby wäre leichter als andere Babys in dieser Woche, was aber an laut Oberarzt an meiner Statur liegt, da ich am Anfang der Schwangerschaft nur 55 kg hatte. Es wiegt nach Schätzungen zwischen 2500 und 2700 g. Der Oberarzt sagte zu uns, daß eine Gebärmutterverkalkung am Ende der Schwangerschaft sehr häufig auftritt und das kein Grund zur Sorge ist. Stimmt das?? Laut Doppler wird das Baby noch gut versorgt. Sie ist auch sehr aktiv im Bauch und strampelt ganz viel. Er sagte wir sollen einfach auf die Wehen warten und dann wieder zur Geburt kommen. Jetzt mache ich mir Sorgen, daß das Baby wirklich viel zu klein ist für sein alter und es vielleicht deshalb Schwierigkeiten bekommt?? Ist dennoch eine vaginale Geburt möglich oder muss es zwangsläufig wegen dem Gewicht der Kleinen und der Verkalkung zum Kaiserschnitt kommen?? Müsste sie danach ins Wärmebettchen oder kann ich sie trotzdem mit auf Station bekommen?? Über eine kurze Rückmeldung wäre ich Ihnen sehr dankbar! Vielen Dank!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Missitalia, Ihre Unsicherheit in dieser Situation kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber: der Reifegrad und die Verkalkungen in der Plazenta werden entsprechend der Einteilung nach Grannum beurteilt. Hier wird unter anderem die Ausprägung von Verkalkungen als Kriterium benutzt. Wenn der Sonographiebefund bei nur geringen Verkalkungen ein sonst zeitgerechtes Wachstum anzeigt und auch der Doppler und das CTG in Ordnung sind, besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Bei stärkerer Verkalkung schon deutlich vor dem Ende der Schwangerschaft wäre dieses wohl anders zu beurteilen. Hier wären auch zum Beispiel der Doppler-Ultraschall und das CTG eine Option. Dieses kann im Einzelfall aber nur zwischen Ihnen und der Frauenärztin/Frauenarzt persönlich besprochen werden. Letztlich hat der behandelnde Arzt über weiterführende Maßnahmen zu entscheiden und kann dieses immer noch am besten beurteilen. Und so kann der jeweilige Untersucher/in eben auch im Ultraschall erkennen ob das Kind sich zeitgerecht entwickelt und ob es Hinweise auf eine nicht mehr ausreichende Funktion der Plazenta gibt. Es gibt also immer wieder mal leichte Verkalkungen, die nicht gleich Grund zur Sorge sind. Und sofern Sie nicht rauchen und sich sonst auch an die Empfehlungen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt halten, können Sie diesen Ablauf nicht weiter beeinflussen. Einen Grund für einen Kaiserschnitt stellt dieses erst mal nicht dar, solange die Versorgung des Kindes in ausreichendem Maße gewährleistet ist. VB


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