Mitglied inaktiv
Lieber Herrr Doktor Bluni! Ich befinde mich in der 22. SSW (22+3)und war gestern bei einer Zwischenkontrolle beim Frauenarzt. Er sagte mir, dass mein äußerer Muttermund "fingerküppchengroß" geöffnet sei, der innere aber fest verschlossen ist. Auch das Scheidenmilieu ist gesund (Keine Infektion liegt vor!)Er hat mir Magnesium verordnet! Außerdem hat sich mein Gebärmutterhals von 4 cm auf 3,5 cm verkürzt. Ich war momentan so erschrocken, dass ich zuwenig weitergefragt habe, was das bedeutet. Können sie mir darüber Auskunft geben? Außerdem hab ich sehr starke Steißbeinschmerze, aber mein Bauch wurde noch nie hart! Muss man da schon im vorhinein mit einer Frühgeburt rechnen? Was ich noch wissen möchte: Wäre jetzt ein Kondom beim Sex ratsam oder müssen wir überhaupt auf Geschlechtsverkehr verzichten? Kann ich ins Schwimmbad gehen oder soll ich es lieber lassen? Ich habe bereits eine SS hinter mir (meine Tochter ist 2 1/2 Jahre alt) die ohne Beschwerden und Komplikationen verlief! Danke vielmals für die Auskunft! Mfg Gudrun
liebe Gudrun, so, wie beschrieben, kann man daraus nicht viel ableiten. Bei einer Frau, die z.B. schon geboren hat, kann ein leichte Eröffnung im äusseren Muttermund völlig normal sein und auch die Konsistenz der Gebärmutterhalses sagt so nicht, ob hier Gefahr droht. Dazu bedarf es schon eines objektivierbaren befundes, bevor man sagen kann, hier drohen vorzeitige Wehen oder gar eine vorzeitige Eröffnung des Muttermundes. Physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung (deutlich vor der 34. SSW), dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung ein gewisses Risiko für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt hier keine Rückschlüsse zu, ausser, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Man muss dieses aber immer im Gesamtzusammenhang sehen: Sehr hilfreicht ist hier, wenn man weiss, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen US Hinweise auf eine weitere Verkürzung des Gebärmutterhalses finden. Unter entsprechender Schonung kann es hier zu einer Verbesserung der Situation kommmen. Bei unauffälligem Verlauf und fehlendem Risiko ist der Verkehr (auch ohne Kondom) inklusive der Begleiterscheinungen unbedenklich. Ansonsten bitte im Einzelfall den Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort fragen. Es gibt keine zeitliche Limitierung für den Besuch eines solchen Schwimmbades/Hallenbades, wenn der Verlauf der Schwangerschaft unauffällig ist und der Frauenarzt oder Frauenärztin (aus medizinischen Gründen!) nichts einzuwenden hat. Darüber hinausgehende Ängste bezüglich etwaiger Infektionen, wenn der Muttermund geschlossen ist, sind eher unberechtigt. Derartige Ängste sind bekannt, aber eben meist unberechtigt: ein Schwimmbad/See/Meer kann die Frau bei unproblematischem SS-Verlauf und fehlendem Risiko bedenkenlos besuchen. Die Gefahr von Infektionen (von Fußpilz mal abgesehen) besteht in einem gut gechlorten deutschen Hallenbad nicht und hier sind auch keine bestimmten Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Das einzig sinnvolle, ist das äußere Einreiben der Schamlippen mit einer Fettcreme; das beugt der Austrocknung und der leichteren Entstehung von Pilzinfektionen oder bakteriellen Besiedlungen vor. In der Schwangerschaft und unter der Geburt sind die Iliosakralgelenke (Gelenke zwischen Darmbein und Kreuzbein) und die beiden Schambeinäste durch hormonelle Einflüsse in gewissen Grenzen beweglich geworden. Und dieses auch dann, wenn kein vorheriges Trauma vorliegt. In diesem Fall können natürlich schon stärkere Beschwerden auftreten. Diese Lockerung des Beckenringes kann den Abstand zwischen der Hinterkante des Schambeines und der Oberkante des Kreuzbeines um bis zu 1 cm vergrößern. Das Steißbein kann unter Geburt zusätzlich um ca. 2 cm nach hinten ausweichen. Falls Schmerzen weiterbestehen würden, kann man entsprechende Massnahmen (Physiotherapie, Manuelle Therapie) ergreifen. VB
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