Frage: Gallenblasenoperation in der 18. Ssw.

Sehr geehrter Dr. med. Bluni! Kurz zu mir: Ich bin 34 Jahre alt, bin gerade mit meinem sechsten Kind in der 17. Ssw. (16+4 Ssw.) schwanger und ich weiß seit Dezember 2013 durch eine andere Untersuchung mit dem Ultraschallgerät, dass ich sehr große Gallensteine in meiner Gallenblase habe. Mein Hausarzt meinte damals zu mir, wenn ich keine Schmerzen habe, dann muss ich die Galle auch nicht entfernen lassen, daher habe ich die Galle auch bis jetzt nicht entfernen lassen. Nun habe ich seit einigen Tagen Schmerzen in der Galle, hatte gestern eine recht starke Gallenkolik und bin daher wieder zu meinem Hausarzt gelaufen. Heute musste ich wieder in die Praxis kommen, es wurde ein großer Ultraschall von zwei Ärzten gemacht und da hat sich leider nun bestätigt, dass meine Gallenblase dringend entfernt werden muss, da ein recht großer Stein den Gallenausgang behindert und die Gallenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen kann. Da ich jetzt im zweiten Drittel meiner Schwangerschaft bin, wäre jetzt die beste Möglichkeit, noch in der Schwangerschaft zu operieren und länger warten wäre zu riskant, da man ja im letzten Drittel der Schwangerschaft eigentlich nicht an der Gallenblase operieren sollte. Die OP findet wahrscheinlich nächsten Freitag statt, am Dienstag habe ich das Vorgespräch für die OP im Krankenhaus. Nun zu meinen Fragen: Ist die OP sehr gefährlich für mein Baby, wenn ich in der 18. Ssw. operiert werde? Ich habe Angst, dass ich mein Baby durch die OP verlieren könnte. Bekomme ich einen kleinen Schnitt unterhalb vom Bauchnabel, wo man mit Hilfe einer kleinen Kamera und kleinen Schnitten die Gallenblase entfernt, oder bekomme ich einen großen Schnitt unterhalb des Rippenbogens, weil ich ja schwanger bin? (habe momentan noch einen recht kleinen Bauch, weil ich recht schlank bin). Kann ich nach der OP normal entbinden? (Oder könnte die Narbe reißen und ich kann daher nur per Kaiserschnitt entbinden)? Ich würde sehr gerne normal entbinden, ich will eigentlich keinen weiteren Kaiserschnitt, da ich bereits einen Notkaiserschnitt vor 9 Jahren bekommen habe. Kann ich die OP ambulant machen lassen (also morgens rein und abends wieder raus aus dem Krankenhaus)? Ich kann wegen meinen anderen Kindern nicht lange im Krankenhaus bleiben, mein Mann hat einen Chefposten und kann daher nicht lange wegen der Kinderbetreuung auf seinem Arbeitsplatz ausfallen. Vielen Dank!

von niciangel2706 am 10.11.2016, 12:46



Antwort auf: Gallenblasenoperation in der 18. Ssw.

Hallo, wir wissen, dass eine solche Situation immer mal vorkommen kann und sich manchmal die Operation nicht verhindern lässt. Der genannte Zeitpunkt der Schwangerschaft ist sicherlich sehr gut und Sie werden sich darauf verlassen können, dass die Anästhesisten genau solche Narkosemittel verwenden, wie sie auch in der Schwangerschaft angewendet werden können. Wenn wir einmal von den Operations-und Narkoserisiken absehen, wird ein solcher Eingriff für das ungeborene Kind unter normalen Umständen keine negativen Auswirkungen haben. Einer normalen Entbindung steht deswegen nichts im Wege. Etwas anderes ist es natürlich wenn es vorher einen Kaiserschnitt gar. Hier hängt dann der Verlauf auch von den genauen Gründen für den vorherigen Kaiserschnitt und den weiteren Verlauf der Schwangerschaft, sowie der Einschätzung um den Zeitpunkt der Geburt herum ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.11.2016



Antwort auf: Gallenblasenoperation in der 18. Ssw.

Vielen Dank Dr. med. Bluni! meine zweite Schwangerschaft vor 9 Jahren endete mit einem Notkaiserschnitt, weil ich damals unbemerkt eine Schwangerschaftsvergiftung bekam und ich mit einer Präeklampsie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Mein Kind hat sich durch die Präeklampsie leider wieder in Beckenendlage gedreht und durch die ganze Aufregung ist mir dann auch noch in der 36 Ssw. die Fruchtblase vorzeitig geplatzt und weil es mir und dem Kind so schlecht ging, hat man bei mir sofort einen Notkaiserschnitt durchgeführt. Meine anderen Kinder wurden alle ganz normal geboren, ich habe ein recht breites Becken und daher habe ich ansonsten keine großen Probleme bei meinen Geburten gehabt. Wehleidig bin ich auch nicht, viele Kinder habe ich ohne PDA bekommen und Schmerzmittel nach der Entbindung habe ich auch nicht eingenommen, weil ich so gut wie kaum Schmerzen nach den Entbindungen im Wochenbett hatte. Heute wurden auch alle anderen Organe bei mir untersucht, bis auf die Gallenblase (die jetzt raus muss), habe ich noch in der rechten Niere einen relativ großen Nierenstein, der aber die Gallenblasenoperation nicht weiter beeinflussen würde. Die linke Niere und alle anderen Organe sehen soweit ganz gut aus. Meine langjährige Hebamme hat sich vorhin auch bei mir gemeldet, sie sieht bei mir auch überhaupt keinen Grund zur Sorge, die OP muss gemacht werden und ich werde danach mit Sicherheit auch ohne Probleme ganz normal entbinden können, da ist sie sich ganz sicher. Vielen Dank!

von niciangel2706 am 10.11.2016, 21:08