Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Dr. Bluni, ich hatte vor der Geburt meines Sohnes im Juni 2007 eine Curretage aufgrund einer Missed abortion in der 9. SSW. Die Ausschabung war 2 Monate vor Beginn der erneuten Schwangerschaft. In der Schwangerschaft mit meinem Sohn hat sich mein Gebärmutterhals frühzeitig verkürzt (auf 2,3 cm in der 24. SSW) und ich musste mich körperlich sehr schonen und auch Wehenhemmer nehmen, obwohl ich keine vorzeitigen Wehen hatte. Dazu hatte ich sie schonmal befragt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Verkürzung in einer 2. Schwangerschaft wäre. Nun habe ich eben gelesen, das auch eine Ausschabung ein Grund für die vorzeitige Verkürzung sein kann (da keine sonstigen Ursachen gefunden werden konnten). Da ja nun aber zur Ausschabung und zur letzten Schwangerschaft ein Abstand von 2 Jahren ist, wäre es daher möglich, das sich der Gebärmutterhals nicht aus diesem Grund verkürzt? Oder ist es egal, wie weit die Ausschabung zurückliegt? Ich danke Ihnen schonmal. VG, Nina
Liebe Nina, 1. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 2. die Ausschabung erhöht das Risiko meines Wissens nicht wesentlich, wenn überhaupt. VB