Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühgeburten

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frühgeburten

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Hallo Dr. Bluni, ich habe vor zehn Jahren mein erstes Kind bekommen, hatte in der 34 W. Wehen und das Kind kam nach einer Woche Tokolyse in der 35. Woche zur Welt (Toko. wurde beendet, Kind kam dann spontan). Bei meinem zweiten Kind hatte ich bereits in der 26. SW Blutungen und Wehen, bis zur 35 SW stationär Tokolyse und dann Kaiserschnitt. Beide Kinder sind gesund und es gab nach der Geburt kaum Probleme. Vor diesen Schwangerschaften hatte ich einen "missed abort". Ich hätte nun gerne mit meinem neuen Partner noch ein Kind (ich bin jetzt 37 Jahre alt), habe aber natürlich Bedenken. Wie sind die Risiken bzw. was ist zu beachten/bedenken nach der Vorgeschichte? Ich muss noch dazu sagen, dass für beide Frühgeburten kein Grund, also keine Infektion, keine Plazenta-Ablösung oder irgendetwas in dieser Art festgestellt wurde. Auch schwere Arbeit o.ä. kann nicht der Grund gewesen sein. Vielen Dank!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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