Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühabort

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frühabort

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Lieber Dr. Bluni, Danke ersteinmal das Sie sich immer die Zeit für unsere Fragen nehmen. Ich habe einen Frühabort in der 6+3 SSW (Blutungen) wobei der Stand der Entwicklung 5+2 war, danach ist es offensichtlich nicht weitergewachsen. Ich habe seit 3 Tagen Blutungen, wie bei einer normalen eher leichteren Mens. Der Arzt meinte, dass wenn die Blutungen bis nächste Woche aufhören, sich die Sache von alleine geregelt hätte und ich erst nach der nächsten Mens zur Nachontrolle kommen sollte. Nun meine Fragen Müssten die Blutungen nicht stärker ausfallen als bei einer normalen Mens? Der HCG-Wert am Montag lag bei 260. Wie lange sollte es gehen bis er wieder unten ist? Der Arzt meinte wenn die Blutung vorbei ist, dann wäre auch der HCG Wert OK - ist das richtig? Sollte man das nicht nochmals kontrollieren? Sollten wir diesen Zyklus verhüten oder können wir es wie immer angehen, da ja keine Ausschabung gemacht wurde? ( KiWu schon seit 24 Mo - am liebsten würde wir keinen Monat verschenken) Herzlichen Dank Nuria


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Nuria, man muss bei einem eindeutigen Frühabort erstens nicht damit rechnen, dass es besonders stark blutuen wird und eine Verlaufskontrolle des HCG-Wertes ist auch nicht notwendig. Sofern es zu einer sehr frühen Fehlgeburt kommt, kann es hier gut vertretbar sein, auf eine Ausschabung zu verzichten. Dieses ist nicht mit Nachteilen für eine Folgeschwangerschaft verbunden. Jedoch kann das am besten der FA entscheiden und hier sollte dann mit ihm gesprochen werden. entgegen häufigen Empfehlungen Wartezeit von 3-4 Monaten einhalten, ist nach der Durchsicht der hierzu vorliegenden Literatur davon auszugehen, dass der zeitliche Abstand allein keine Einflußgröße für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt darstellt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufs liegt nach einer Fehlgeburt bei etwa 85-90 Proozent. Nicht nur aus organischer, sondern sicher auch aus psychologischer Sicht Trauerreaktion und erneuter Kinderwunsch scheint es sinnvoller zu sein, nach einer frühen Fehlgbeburt - bis auf einige Ausnahmefälle - auf ein vorgegebenes Zeitintervall bis zu einer erneuten Schwangerschaft zu verzichten. VB


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