Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fruchtwasseruntersuchung

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fruchtwasseruntersuchung

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich wollte wissen da ich bald ein Baby will und immer sehr Ängstlich bin ob man die Fruchtwasseruntersuchung immer machen kann? Macht das der Frauenarzt? Muß man die selber bezahlen? Macht die der Arzt wenn man das will oder muß ein Grund vorliegen? Ich bin 25 Jahre alt will aber die Untersuchung auf jeden Fall. Was sieht der Arzt bei der Untersuchung, auch schon das Geschlecht? Ist das ein Risiko für das Baby? Und in welcher Woche macht der Arzt die Untersuchung? Vielen Dank im Voraus!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Brigitte, die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) bei der Frau ab 35 oder mit einer medizinischen Indikation ist eine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Ansonsten wäre die Amniozentese auf Wunsch, die Nackentransparenzmessung und auch das Ersttrimesterscreening eine Privatleistung. Sofern aber kein besonderes Hintergrundrisisiko bei der Frau oder dem Partner vorliegt, würde man sicher erst mal über ihre Ängste und über die Möglichkeiten der nichtinvasiven Pränataldiagnostik sprechen, die nicht mit einem Fehlgeburtsrisiko verbunden sind. Da das Altersrisiko z.B. für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom bei der 25jährigen bei etwa 1:1352 liegt, das Risiko einer Fehlgeburt nach einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie hingegen bei etwa 1:100 (13x höher!!!), würde kaum ein Arzt dieses ohne Grund empfehlen. Die Amniozentese (Fruchtwasserpunktion)wird allgemein zwischen der 15. und 16. Woche nach dem ersten Tag der letzten Menstruation der Frau durchgeführt. In speziellen Fällen kann ein späterer Untersuchungstermin in Erwägung gezogen werden. Im allgemeinen besteht für die Amniozentese ein Fehlgeburtsrisiko von ca. 1%. Mögliche Komplikationen können aus einem Fruchtwasserverlust durch den unvollständigen Verschluss der Eihäute nach dem Entfernen der Punktionsnadel entstehen. Dies kann zu Wehen führen, welche unter bestimmten Umständen nicht beherrschbar sind. Kleinere Blutungen sind sehr selten und Infektionen sind aufgrund der optimalen hygienischen Bedingungen sehr selten. Durch die Beurteilung der Chromosomen auf Struktur und Anzahl können Abnormalitäten ermittelt werden. Ein Beispiel für eine numerische Chromosomenveränderung (also in der Anzahl) ist das Down-Syndrom. Man kann neben der Genetik familiäre Stoffwechselstörungen oder kindliche Infektionen ausschließen. Im Rahmen der Genetik wird nach den Trisomien 21,13,18, Monosomien, dem Turner-Syndrom und einigen anderen chromosomalen Störungen geschaut. Die Mehrzahl der Neuralrohrdefekte, welche mit einer AFP (Alpha-feto-protein)-Erhöhung vergesellschaftet sind, können mit Hilfe der Amniozentese erkannt werden. Bei gegebener Indikation können spezielle Untersuchungen auf genetische Erkrankungen oder Enzymdefekte durchgeführt werden. Eine Garantie für ein Kind ohne eine genetische Erkrankung kann keine Methode der Pränataldiagnostik geben. Pränatale Diagnostik wird zur Identifizierung diagnostizierbarer Probleme unter klarer Indikation angewendet Die Ergebnisse der Chromosomenuntersuchung zeigen eine 99%ige Sicherheit. Die Wartezeit für das Ergebnis beträgt so 2-3 Wochen, kann aber durch eine besondere Untersuchung (FISH) auf zwei Tage verkürzt werden. Es sollte unter Abwägung der Risiken und der Konsequenzen, die man evtl aus einem schlechten Ergebnis zieht, ein ausführliches Gespräch zwischen der Frau, dem Partner und dem FA stattfinden. Das Geschlecht kann hierbei natürlich auch bestimmt werden. VB


Mitglied inaktiv

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Mit 25 jahre das Untersuchung zu machen finde ich übetrieben.meine bekannte hat so ein baby leider verloren-das baby war gesund.....Ich bin 3 mal schwanger und lasse das nicht machen!Erst nach 35 jahre ist risiko mit 25 das Fehlgeburtrisiko ist grosser als das baby krank ist


Mitglied inaktiv

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Hallo Brigitte, es gibt überhauptkeine Garantie für ein gesundes Kind, auch nicht mit FU! Die meisten schweren Behinderungen entstehen während oder nach der Geburt. Wie Dr. Bluni schon schreibt, können auch keineswegs alle Chromosomendefekte per FU ausgeschlossen werden, nur die nummerischen und nur die häufigsten und die machen nur in etwa ein Drittel aller aus. Soll heißen: auch bei unauffälligem FU-Befund kann das Kind mit Chromosomenfehler auf die Welt kommen. Hanna


Mitglied inaktiv

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Liebe Brigitte! Gleich vorne weg die Frage, warum Du um alles in der Welt unbedingt diese Untersuchung machen willst. Ich habe am 16.09.2003 meine Fruchtwasseruntersuchung und Nabelschnurentnahme hinter mir! Ich bin 29, es ist meine 2. SS und ich habe mich für die Untersuchungen entschieden, weil ich während der SS an Toxoplasmose erkrankt bin. Die Untersuchung wurde bei mir in der 23. SSW gemacht. Bis das Ergebnis da ist, bin ich in der 25. SSW! Ich finde die psychische Belastung bei dieser Untersuchung zu groß. Das Risiko, dadurch eine Fehlgeburt auszulösen ist echt nicht zu verachten. Es liegt zwar bei nur ca. 1%, aber die Angst ist trozdem da. Dann das Warten auf den Befund... sollte das Kind enorm geschädigt sein kommt für uns nur ein Abbruch in Frage und das im 7. Monat ist schon heftig. Dann die Angst vorher, ob es weh tut oder nicht. Also ich sage jetzt im Nachhinein ohne Grund würde ich es nie wieder machen lassen, somal ich keine örtliche Betäubung bekommen habe. Es ist zwar auszuhalten, aber wie gesagt, die psychische Belastung ist enorm. Also, überleg es Dir nochmal. Liebe Grüße RudiMama


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