Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fruchtwasserindex

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Frage: Fruchtwasserindex

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Hallo Dr. Bluni, ich bin nun 37+3 SSW. und bei mir wurde vor 3 Tage eine genaue Untersuchung im KH durchgeführt, weil mein FA der Meinung war, dass das KInd zu ruhig sei und ich zu wenig Fruchtwasser hätte. Die Werte des fetalen Wachstums konnte ich bereits im Internet nachlesen und habe festgestellt, dass diese durchschnittlich stimmen. Leider konnte ich zum Thema Fruchtwasserindex nichts finden. Auf dem Befund steht: Fruchtwasser: unauffällig Fruchtwasserindex: 15,8 cm Nun würde ich gerne wissen wollen, ob das mit der SSW ok ist bzw. wie die Normwerte wären? Vielen Dank bereits für Ihre Antwort. Grüße und schon mal nen guten Rutsch ins Jahr 2008 :o)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, dieses lässt sich mit einer solchen Zahl alleine nicht bewerten, denn wichtiger ist hier der Gesamteindruck, den der Untersucher von Ihrem Schwangerschaftsverlauf und dem Ultraschallbefund hat. Wie sieht dann der Doppler aus und das Wachstum des Kindes. Dieses alles wird bei der Beurteilung in einen Gesamtzusammenhang gebracht werden und ist nie mit einer solchen Zahl alleine zu interpretieren. Wenden Sie sichd dazu deshalb bitte an den Untersucher vor Ort. Generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen. Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt. Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden. Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen. Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärtzin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt. VB


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