Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frauenarzt wechseln?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frauenarzt wechseln?

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Hallo Dr. Bluni Fühle mich durch meinem FA irgendwie nicht gut betreut. Ist es z.B. normal, dass mir (21. SSW) bisher nur einmal ganz am Anfang Blut abgenommen wurde? Zwischendurch wurde noch nicht mal der Eisenwert überprüft. (Das nächste Mal Blut abnehmen steht wohl bei der nächsten Untersuchung in 2 Wochen an.) Er hält sich strikt an die drei US-Untersuchungen, jeden weiteren Ultraschall (auf Wunsch) berechnet er mit knapp 70 Euro!! Bei den anderen Untersuchen wird lediglich mein Bauch abgetastet und ein Abstrich gemacht. Informationen bekomme ich nur auf Anforderung, dh heisst konkretes Fragen. Meine Freundin zum Beispiel sollte zum 2. Termin in der 11. SSW Ihren Freund zu einem Infogespräch bei dem FA mitbringen, bei JEDEM Termin wird über US kontrolliert, ob alles ok ist, auch Ihre Blutwerte werden regelmässig kontrolliert usw.usw (Bei ihr liegen keine Auffälligkeiten vor, eine ganz normale Schwangerschaft) Wenn ich dann sowas höre, könnte ich echt ausflippen! Ist der "Service" meines Arztes tatsächlich normal?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, das genannte "Problem" ist sicher eines, welches in der letzten Zeit häufiger auftritt (und in Zukunft noch viel mehr) und ist nicht zuletzt auf eine fehlende oder falsche Information/Vorstellung der Schwangeren und auch einem Kommunikationsproblem zwischen behandelndem Frauenarzt oder Frauenärztin und Patientin zurückzuführen. Sicher ist es seitens des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin notwendig, sich der Probleme und Ängste der Schwangeren anzunehmen, ihr offen die Dinge zu erläutern, die eine reguläre Vorsorge beinhaltet und was darüber hinaus geht, und von ihr privat zu erstatten ist. Die moderne Frauenarztpraxis sollte sich natürlich als ein Servicebetrieb verstehen. Hierbei sollte der Partner - wenn von der Schwangere gewünscht - in die Gespräche und Untersuchungen mit eingebunden werden. Aber: ein "Rundum-Service" kann in Zukunft aber kaum mehr als "all-inclusive"-Leistung angeboten werden. Jede Schwangere/Interessiert kann in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen ist. Die Adresse ist http://www.medical-text.de/abrechnungebm/richtlinien/mutter/richmu01.htm Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der SChwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich vorgesehen. Gegebenenfalls kann der FA/FÄ dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpaß aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inclusive der regelmäßgen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war,nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. Dann noch einige Anmerkungen zur Frage, wie viele Ultraschalluntersuchungen sind nötig und sinnvoll und kann oder sollte man der Schwangeren medizinisch nicht indizierte Untersuchungen in Rechnung stellen: im Rahmen einer normalen Schwangerschaft ohne Hintergrundrisiko sind 3 Ultraschall-Untersuchungen vorgesehen: 9.-12. SSW 19.-22. SSW 29.-32. SSW Bei besonderen Indikationen (Risiko aus der Vorgechichte odeer dem Alter, Auffälligkeit, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten) sind weitere Untersuchungen angezeigt. Zu diesen drei Ultraschalluntersuchungen gehört nicht der differenzierte Organultraschall zwischen der 19. + 22. SSW, der in der Regel durch einen entsprechend erfahrenen Arzt für Pränataldiagnostik, meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzentrum durchgeführt wird. Ein solcher Organultraschall/ Feindiagnostik wird in der Regel nur bei einer medizinischen Indikation veranlaßt; die Schwangere hat darauf keinen generellen Anspruch und kann den Frauenarzt dazu auch nicht drängen, ihr hierfür eine Überweisung auszustellen. Ähnlich verhält es sich mit Ultraschalluntersuchungen, die über das übliche Maß hinausgehen, da diese, wenn keine Indikation vorliegt (was bekanntermaßen meistens der Fall ist) von den Gesetzlichen Kassen nicht vergütet werden. Wünscht die Gesetzlich versicherte Schwangere diesen zusätzlichen Ultraschall dennoch, so müssen ihr hierfür eigentlich die Kosten komplett in Rechnung gestellt werden. Medizinisch gesehen, wissen wir, dass wir durch das häufige Ultraschallen eben nicht zu einer weiteren Reduzierung an Frühgeburten oder Fehlbildungen beitragen und deshalb gibt es in anderen, hochentwickelten Ländern aus gutem Grund noch nicht einmal diese drei Ultraschalluntersuchungen. Der Glaube, dass mit der Häufigkeit und Anzahl der Untersuchungen (auch per Ultraschall)mehr Benefit verbunden ist, ist hier in Deutschland offensichtlich fest verwurzelt. Die Zukunft unseres Gesundheitswesens wird aber sicher gar keinen anderen Weg erlauben als viel mehr evidence based medicine zu betreiben (sprich die Dinge zu veranlassen, die medizinisch sinnvoll sind), nicht zuletzt, um die Medizin in Deutschland noch bezahlbar zu machen, denn wenn von den Frauen gewünscht wird, dass auch später noch andere Frauen Untersuchungen ohne Eigenanteil erhalten, dann sollte sich über die Ärzte gefreut werden, die eben nicht alles auf Kosten der Krankenkassen veranlassen, denn dann wird noch schneller in der Kasse der Krankenkassen Ebbe sein. Man sollte hier wissen, dass eine solche Leistung, auch, wenn sie auf Überweisung erfolgt, natürlich nicht umsonst ist. Ausnahmen hiervon gibt es eigentlich nicht. Dass diese Vorgabe "schon mal" von dem ein oder anderen "umschifft" wird, ist bestens bekannt. VB


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Habe selbst schon erfahren, dass es bei den FAs gravierende Unterschiede gibt. Aber 70EURO pro Ultraschall ist eine Unverschämtheit! Wenn er 1-3Euro pro Bild berechnen würde, das habe ich schon öfters gehört, aber der lässt sich mit einem Preis von 70EURO auch die Arztkosten erstatten! Bin privat versichert und bekomme immer Rechnungen, die die Ärzte halt ausstellen und ich muss sie bei der KV einreichen. Daher weiss ich, dass ein US soviel kostet- und du bist doch sicher gesetzlich versichert? Da ist ein US noch billiger!!! Hast du mit deinem FA schon mal gesprochen, dass du dich nicht gut aufgehoben fühlst? Dann könntest du klären, ob du an einen Stinkstiefel gekommen bist oder nicht. Viel Glück


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Hallöchen, also da würde ich dringend den FA wechseln, das ist ja nicht normal. Bei mir wurde jedes mal US gemacht und aller möglicher Mist, meinen Mann konnte ich auch mitbringen, wann ich wollte, alles super. Wechsle den FA!!!! LG snow (Bezahlen mußte ich auch nichts!)


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Hm...mein Freund war bei allen Untersuchungen dabei und wir konnten sogar noch zu gesonderten Gesprächen kommen, die alle nichts gekostet haben! Zusätzlicher Ultraschall kostet bei uns 50 Euro für 10 Bilder!!!! Also dein Frauenarzt scheint ja wirklich etwas merkwürdig zu sein.. LG Sandy


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