Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

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Guten Tag Hr. Dr. Bluni bin heute NMT+2, SST seit NMT+10 positv (von leicht bis fett), da ich so viel "nachhilfe" nehmen muss (Utrogest, ASS100, Fragmin P/ wegen Collagenose), bin heute zum FA vor Ort. Er hat auch SST gemacht, der ist positiv, (aber nicht so Fett), darauf hin hat ein US gemacht: "es sieht überhaupt nicht nach eine SS aus, die Gebärmutter ist "dreispaltig"?!", es sieht überhaupt nicht nach ein Zy mit Eisprung aus. hat auch EL überprüft, ob eine ELS vorliegt und ebenfalls nichts gesehen, ich soll am Dienstag noch mal hin. die letzte Perioden waren am 22.04.2010, LHtest am ZT19/20 Positv. nun hat der FA gesagt ich soll das ganze nicht mehr einnehmen/spritzen bis er eine Fruchthol. sieht (wenn überhaupt), denn sonst unterstütze ich eine nicht "gesunde" schwangerschaft würde gerne Ihre Meinung dazu wissen, soll ich alles absetzten? die Vorgeschichte: 1gesunde Schwangerschaft, 3 danach leider FG's mit und ohne AS. vielen Dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Alisa, 1. Ihre Verunsicherung kann ich sehr gut verstehen, aber 2. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. 3. sofern es durch eine Gerinnungsambulanz/Gerinnungsspezialisten eine Empfehlung zur prophylaktischen Gabe von Fragmin p und/oder ASS gibt, sollte dieses wegen der Vorgeschichte der wiederholten Fehlgeburten auch angewendet werden. 4. für eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons außerhalb von Maßnahmen der künstlichen Befruchtung gibt es eigentlich sowiese keine Indikation, da evidenzbasierte Belege für einen entsprechenden Effekt gar nicht vorliegen. VB


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