Frage: Frage zur Trichterbildung

Guten Abend, ich habe folgendes Anliegen bzw. Fragen: Ich bin 37 Jahre alt und nach einer Myomenukleation im Januar 2019 nun in der 30+6, also 31. Woche schwanger. Ende der 28. Woche bekam ich das erste mal ab und an am Tag einen harten Bauch, der eher rechts zu einer kleinen Beule ausgeformt ist und von leichtem Ziehem am Rücken begleitet wird, solange der Bauch hart ist. Das ganze dauert höchstens 15 Sekunden, dann zieht der Rücken nicht mehr und der Bauch ist wieder weich. Ich bin dann am 09.06. zu meinem Arzt. Das CTG war unauffällig, ich hätte wohl eine unruhige Gebärmutter hieß es. Der PH-Wert war bei 4.0 und der Nativ-Abstrich ohne Befund. Dieser Abstrich wurde ins Labor gesandt. Der Muttermund war gemäß Tastbefund zu. Die Zervixlänge wurde aber nicht per Ultraschall ausgemessen. Ich sollte dann Magnesium und Bryophyllum mehrmals am Tag nehmen. Die darauffolgenden Tage hatte ich diesen harten Bauch mal mehr oder weniger häufig. Mal 3 mal am Tag, mal 7 oder 8 mal am Tag, immer mit leichtem Ziehen im unteren Rücken. Am 14.06. wurde dieses Hartwerden sehr häufig aber weiterhin ohne Regelmäßigkeit. Bin dann am 15.06. wieder zum Arzt. Dort war das CTG komplett unauffällig. Aber der Ultraschall des Gebärmutterhalses ergab folgenden Eintrag im Mutterpass: Ph 4.5, Nativ o.B., Abstrich von letzter Woche, welcher eingesendet wurde war negativ, Ck 34 mm + 18 mm Trichter leicht geöffnet. Laut Eintragungen im Mutterpass war der Gebärmutterhals am Anfang der Schwangerschaft auch schonmal bei 3,4 cm, dann am 17.04. bei 4,0 cm und im Mai einmal bei 3,8 cm. Die Ärztin wollte mich dann 2 Tage später wieder sehen zur Kontrolle, falls mir was komisch vorkäme solle ich früher ins Krankenhaus gehen. Am Abend des 15.06. also an dem Tag der Untersuchung bei der Ärztin, als der Trichter festgestellt wurde, bekam ich starken Druck auf die Blase. Bin dann am späten Abend noch ins Krankenhaus. Dort wurde wiederum absolut kein Trichter gesehen, der Gbh war wie bei der Ärztin 3,4 cm, Muttermund zu und der PH-Wert war bei 4.0 statt wie am Nachmittag bei 4.5 bei der Ärztin. Deshalb hat man mich dann auch nicht stationär aufgenommen und nach Hause geschickt mit dem Hinweis zur Schonung. Die Kontrolluntersuchung bei der Ärztin in der Praxis 2 Tage später ergab dann auch keinen Trichter mehr und unauffälligen Befund.  Nun meine Frage: Wie kann es sein, dass am Vormittag des 15.06. um ca. 14.45 Uhr bei der Ärztin noch ein Trichter zu sehen war und am Abend gegen 0.00 Uhr im Krankenhaus plötzlich nicht mehr? Kann ein Trichter so schnell verschwinden oder war er evtl. gar nie da? Meine mächste Untersuchung wird erst am 03.07. in der Praxis sein. Meine Angst ist jetzt, dass evtl. der Trichter wiederkommt, ohne dass ich es merken werde. Diese Kontraktionen habe ich nach wie vor jeden Tag, manchmal 3-4 mal, manchmal aber auch 8 mal am Tag oder etwas mehr. Vor allem wenn ich sitze oder mich im Liegen umdrehe und eher am späten Nachmittag bzw. Abend kommt das vor. Das verunsichert mich natürlich und macht mich ängstlich. Zur Zeit liege ich viel und schone mich, doch wie soll ich mich verhalten auf Dauer? Wie oft sollte die Praxis mich kontrollieren? Aktuell sind meine Termine alle 2 Wochen, aber ob das ausreichend ist bei diesen sogenannten Übungswehen wie man sie in der Praxis nannte? Vielen Dank 

von Sabrina1304 am 30.06.2020, 00:33



Antwort auf: Frage zur Trichterbildung

Guten Morgen Sabrina1304, erst einmal ist die beschriebene Länge des Gebärmutterhalses nicht bedenklich. Ob ein Trichter vorlag oder nicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. So ein Trichter kann auch mal verschwinden. Wenn innerhalb von 48h 3x untersucht wurde, ist das schon mal eine sehr engmaschige Kontrolle mit jeweils eher unauffälligen Befunden. Bei einer Gbh Länge von über 3 cm ist eine Vorsorge am 03.07. sicher ausreichend. Viel untersuchen bringt nicht immer viel und führt häufig eher zu mehr Verunsicherung. Der Gebärmutterhals ist nun mal kein starres Gebilde sondern unterliegt belastungsabhängigen Schwankungen. Wenn der Bauch häufiger "hart" wird empfehle ich ebenfalls Mg oral und Bryophyllum sowie die körperliche Schonung und v.a. die Stressreduktion (physisch und psychisch). Schonung heißt nicht, sich nicht mehr zu bewegen. Bei stabilem Muttermund ist Alltagsbewegung auch erlaubt. Wenn Ihnen das 2 Wochen Kontrollintervall zu groß ist, sprechen Sie das in der Praxis an; vielleicht kann man Sie für eine gewisse Zeit engmaschiger sehen und CTG Kontrollen machen. Das schafft Sicherheit und Vertrauen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle

von Dr. med. Christian Karle am 30.06.2020



Antwort auf: Frage zur Trichterbildung

Ach ja, ich hatte vergessen zu sagen, dass ich auch noch einen leichten Nierenstau 1 Grades rechts habe, der aber nur am Anfang als er vor ca. 6 Wochen festgestellt wurde leicht geschmerzt hat. Aber nun nicht mehr. Urin war zu keiner Zeit auffällig.

von Sabrina1304 am 30.06.2020, 00:39



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