Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Bluni, ich habe eine Frage, vielleicht könnne Sie mir helfen. Seit Beginn meiner Schwangerschaft (bin derzeit 35. Woche) habe ich Angst vor Cytomegalie, und habe mich darum immer geschützt, d.h. den Kontakt zu Kleinkindern gemieden. Heute habe ich jedoch "aus Versehen" meine 8 Monate alte Nichte auf dem Kopf geküsst, ohne zuvor nachzudenken. Ich habe jetzt große Angst, dass ich mich infiziert haben könnte. Jedoch weiß ich nicht, ob meine Nichte die Krankheit überhaupt hat, sie zeigt jedenfalls keine Krankheitssymptome, und ich habe sie ja auch nur auf dem Kopf, nicht auf den Mund geküsst. Was meinen Sie, wie soll ich mich nun verhalten? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich angesteckt haben könnte? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Freundliche Grüße Dori
Liebe Dori, eine schwangere Frau sollte nicht meinen, sie müsste sich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft komplett von der Außenwelt abkapseln, um sich dann nur noch zur Geburt des Kindes rufen zu lassen, da ja da draußen eine Menge potentieller Gefahren vorhanden ist. Leider werden derartige Vorstellungen in zunehmendem Maße durch Veröffentlichungen in allen möglichen Medien und den selbsternannten Expertinnen mehr als geschürt. Und so erleben wir gerade in unserem Land eine - gelinde ausgedrückt - gewisse Form der Hysterie im Hinblick auf potentielle Infektionsquellen in der Umwelt. Dieses bestätigen auch Ihre Ausführungen. Ohne, dass ich die Bedeutung einer sehr seltenen Zytomegalieinfektion in der Schwangerschaft verharmlosen möchte, können wir für die genannte Situation keine Wahrscheinlichkeiten einer Infektion benennen. Aber, demzufolge, dürfte eine schwangere Frau ja kein Kleinkind mehr anfassen. VB