Cali1
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, leider habe ich gerade die zweite Fehlgeburt mit einer erlitten. Ich habe einen neuen Partner, wir sind sehr glücklich und möchten nun ein gemeinsames Kind. Wir beide habe schon gesunde Kinder aus unser vorherigen Partnerschaft. Ich hatte im November die erste Fehlgeburt (5.Woche) ohne Ausscharbung und bin gleich zwei Wochen später wieder schwanger geworden. Wir haben uns sehr gefreut. Leider war nun in dieser Schwangerschaft im Ultraschall (9.Woche) kein Herzschlag mehr zu erkennen und der Wachstumsprozess hat in der 7. Woche aufgehört. Deshalb musste ich nun zur ambulanten Ausscharbung. Vor der Geburt meiner Tochter hatte ich auch schon eine Fehlgeburt in der 7. Woche. Dies ist jetzt aber 11 Jahre her. Nun meine Frage: Haben diese Fehlgeburten etwas mit meinem neuen Partner zu tun oder sind sie aufgrund unsereres Alters (ich-36 , er -41) ? Können wir nach einem Zyklus mit Regelblutung wieder probieren oder sollten wir länger warten. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Aussagen von meiner Frauenärztin. Sie sagt schon, dass die Fruchtbarkeit nach einer Fehlgeburt höher ist, aber auch das Risiko steigt, da das Baby eventuell so kurz danach nicht gut versorgt werden kann. Denken Sie, ich werde nach zwei Fehlgeburten problemlos wieder schwanger werden können. Welche diagnostischen Klärungen würden Sie noch empfehlen? Vielen herzlichen Dank, Anne
Liebe Anne, 1. der Beschreibung nach kann es sehr gut nur eine "Laune der Natur" sein, die ursächlich ist und die Sie nicht beeinflussen können. 2. wir empfehlen eine weitere Abklärung meist erst nach drei und mehr aufeinander folgenden Fehlgeburten. Dabei kann auch das mütterliche u. väterliche Alter eine Rolle spielen. 3. nach einer frühen Fehlgeburt ist weder die Fruchtbarkeit erhöht, noch bedarf es der Empfehlung zu einer Wartezeit. Aber, es dauert erfahrungsgemäß meist eh 3-5 Zyklen, dass es wieder klappt. Bitte sprechen Sie sich deshalb am sinnvollsten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt zum weiteren Vorgehen ab. Liebe Grüße VB Quellen: - http://www.muschel.net/?q=node/21 (Zuletzt abgerufen : 8.1.2012) (in einer Arbeit aus der Schweiz eine bestimmte Wartezeit eher kritisch beurteilt. Denn nach einer frühen Fehlgeburt liegt das Risiko einer erneuten glücklosen Schwangerschaft bei etwa 20 Prozent. Und dieses unabhängig davon, wie lange das Paar abgewartet hat. Es handelt sich um die unten aufgeführte Arbeit von Wyss und Biedermann aus Zürich.) -Gynäkologische• Praxis Heft 1 2000, Jahrgang 24 ; Seiten 75-76, Dr. A. Scharf, Professor C. Sohn von der Universitäts-Frauenklinik Frankfurt am Main -Rud, B. u. K.• Klunder: The course of pregnancy following spontanous abortion. Acta obstet. Gynec. Scand. 64 277-278 (1985) http://informahealthcare.com/doi/abs/10.3109/00016348509155129?journalCode=obs (Zuletzt abgerufen : 8.1.2012) -Vlaandereen, W. u. Mitarb.: Abortion• risk and pregnancy interval. Acta obstet. Gynec. Scand. 67 139-40 (1988) -Wyss, P., K. Biedermann; Huch, A.: Relevance of the miscarriage – new• pregnancy interval. J. Perinat. Med. 22 235-241 (1994) - http://findarticles.com/p/articles/mi_m0CYD/is_22_36/ai_94158757/ (Zuletzt abgerufen : 8.1.2012) -Goldstein RR, Croughan MS, Robertson PA. "Neonatal outcomes in immediate versus delayed conceptions after spontaneous abortion: a retrospective case series." Am J Obstet Gynecol. 2002 Jun;186(6):1230-4; discussion 1234-6. Internet: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12066103 (Zuletzt abgerufen : 8.12.2011) -Interpregnancy interval and pregnancy outcome. UpToDate. Accessed: Sept 22, 2009. http://www.uptodate.com/patients/content/topic.do?topicKey=~KH11VUtIOmaNotK (Zuletzt abgerufen : 8.1.2012) http://www.dggg.de/fileadmin/public_docs/Leitlinien/2-2-2-wsa-2010.pdf (AWMF-Leitlinie 015/50 der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., Diagnostik und Therapie beim wiederholten Spontanabort, Stand: August 2010, letzter Abruf: 3.1.2012)