Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fehlgeburt durch Antiphospholipid-Syndrom

Frage: Fehlgeburt durch Antiphospholipid-Syndrom

Fuzile

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin 34 Jahre alt und bin im Dez. 12 schwanger geworden, leider jedoch Fehlgeburt in der 7. Woche. Nun war ich bei der Nachuntersuchung und habe erwähnt, dass meine Schwester bereits eine Thrombose hatte aufgrund einer Sportverletzung. Deshalb bin ich auf Blutgerinnungsstörung getestet worden, heraus kam das Antiphospholipid-Syndrom. Ich hatte bisher nie Probleme mit Blutungen etc., die kaum gestillt werden konnten. Allerdings bin ich seit Okt. 12 in Behandlung wegen Schilddrüsenunterfunktion, meine Werte sind aber jetzt gut, letzte Blutabnahme vor 2 Wochen ergab einen TSH von 0,8. Meine Frauenärztin hat mir geraten, bei der nächsten Schwangerschaft ab positivem Test Heparin zu spritzen und ASS100 zu nehmen, um einer weiteren Fehlgeburt vorzubeugen. Ich habe aber gelesen, dass es auch Einnistungsschwierigkeiten gibt bei Antiphospholipid-Syndrom. Sollte ich deshalb vielleicht gleich ab sofort ASS100 nehmen und bei bestätiger Schwangerschaft dann auch noch die Spritzen? Meine zweite Zyklushälfte ist auch eher immer etwas kürzer, daher hat sich die Ärztin überlegt, mir auch noch Utrogestan zu verschreiben. Laut Packungsbeilage verträgt sich dies aber nicht mit Medikamenten für Blutgerinnung. Das müsste sie doch wissen. Oder was meinen Sie dazu? Ich bin mir nun unsicher, was zu tun ist. Einerseits muss ich dann auch einiges an Medikamenten nehmen: L-Thyhroxin, Folio forte, ASS100, Heparin und Utrogestan. Nicht dass das dann ein totaler Medikamentencocktail wird und erst recht nichts mehr passt. Was denken Sie? Danke schon mal vorab für Ihre Hilfe und Antwort! Grüße Fuzile


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. die Kombination aus Gerinnungsstörung und wiederholten(!) Fehlgeburten oder eine Thrombose in der Vorgeschichte wird entsprechend der Empfehlungen der Fachgesellschaften zu der EMpfehlung führen, von Beginn der Schwangerschaft an und im gesamten Wochenbett eine Blutverdünnung mit einem niedermolekularen Heparin durchzuführen. 2. nach nur einer Fehlgeburt ist dieses immer eine Einzelfallentscheidung, die Sie bitte mit einer kompetenten Einrichtung, wie einen Gerinnungszentrum, abstimmen. 3. die parallele Gabe von ASS wird nur bei zusätzlichen Risikofaktoren empfehlen. 4. die Gabe eines Gelbkörperhormons, in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, ist zwar in unsere Land eine beliebte Maßnahme, sie entbehrt aber der wissenschaftlichen Grundlage und aus diesem Grund wird diesen auch in keinem anderen Land so durchgeführt. Bitte sprechen Sie sich deshalb am sinnvollsten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt zum weiteren Vorgehen ab. Liebe Grüße VB Quellen: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/003-001_S3_AWMF-Leitlinie_Prophylaxe_der_venoesen_Thromboembolie__VTE__Kurz_04-2009_12-2013.pdf (AWMF-S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)“, Stand:Juni 2010, letzter Abruf:20.12.2012) Geisen U, Abou-Mandour N, Schambeck Ch, Zilly M, Keller F. Pilotstudie und EthiG-Studie zur Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft. Vascular care 2001; 1: 12–9. Hirsh, Jack, Bates, Shannon M., Greer, Ian A., Pabinger, Ingrid, Sofaer, Shoshanna, Venous Thromboembolism, Thrombophilia, Antithrombotic Therapy, and Pregnancy, American College of Chest Physicians, Evidence-Based Clinical Practice Guidelines, (8th Edition), Chest 2008;133;844S-886S Frauenarzt, 51 (2010) Nr 6, „Thromboembolieprophylaxe in Schwangerschaft und Wochenbett“, A.G. Puhl, K. Heidner, C. Skala, H. Schinzel, S. 570-583


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