Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich hatte heute einen Termin bei meiner Hebamme (15. SSW). Seit Anfang meiner SS habe ich mit einem erhöhten pH 4,7 zu "kämpfen". Bisherige Therapie war 2 x pro Woche Vagisan-Zäpfchen, leider bisher ohne Erfolg. Jetzt hat mir die Hebamme Doederlein Vaginalzäpfchen oder eine Vaginaldusche vorgeschlagen. Was halten Sie von diesen Therapieansätzen? Sollte ich diese Mittel versuchen im Gegensatz zu Vagisan? Bakterieller Abstrich wurde gemacht. Es wurden auch Keime gefunden und mit Vaginalzäpfchen therapiert. Danke Kathi
Liebe Kathi, 1. der Scheiden-PH-Wert liegt normalerweise zwischen 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber häufig schon im Mikroskop beurteilen. Und nur, wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, sollten diese natürlich behandelt werden, weil dann das Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit erhöht ist. Sofern einer leichten Erhöhung des Wertes keine Entzündung zu Grunde liegt, kann der Wert auch mit Milchsäurebakterien in Zäpfchenform oder mit Vitamin-C-haltigen Vaginaltabletten angehoben werden Mit der Bestimmung des Ph-Wertes soll, wie oben angeführt, eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Dazu gibt es neben Teststreifen mittlerweile auch einen so genannten Testhandschuh. Da aber neben diversen anderen (zum Teil noch unbekannten) Ursachen diese bakterielle Veränderung im Verdacht steht, eben auch für vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein, resultierte aus dieser Erkenntnis in Deutschland die Empfehlung, in der Schwangerschaft den Ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Dieses alleine ist aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. 2. Insofern sollte sicher jede schwangere Frau mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie sinnvollste, individuelle und risikoangepasste Diagnostik sprechen. 3. Maßnahmen sind nicht nur in der Schwangerschaft völlig obsolet. Sie führen im Gegenteil gerade zur Keimbesiedlung. Wenden Sich sich am besten mit Ihrem Anliegen an eine Fachärztin/Facharzt. VB