Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

epidural anaesthesie

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: epidural anaesthesie

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Hallo Herr Dr. Bluni, Ich bin jetzt in der 29. Schwangerschaftswoche und ich würde mich freuen wenn Sie mir Informationen über Epiduralanäthesie geben würden. Wo und wann kann man epidural anwenden. Özlem aus Frankfurt


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Özlem, in der Geburtshilfe wird die Epiduralanästhesie zur Erleichterung der Geburt eingesetzt, indem sie den WEhenschmerz deutlich lindert. Gleichzeitig kann sie aber auch im RAhmen eines Kaiserschnitt eingesetzt werden. In den großen Kliniken ist die Spinalanästhesie beim geplanten Kaiserschnitt sicher mittlerweile das Verfahren der Wahl. Die Erfahrungen mit der Periduralanästhesie (PDA) unter der Geburt sind insgesamt sehr gute, da man neben der Schmerzlinderung zu einer Entspannung der Patientin beitragen kann, die den gesamten Geburtsverlauf erleichtern kann und auch dazu beitragen kann, Komplikationen zu reduzieren/verhindern. Die Schwangere erhält bei beginnender Muttermundseröffnung und voranschreitendem Geburtsverlauf je nach Bedarf und Zeitpunkt eine Periduralanästhesie. Diese gibt es auch in Form einer Tropfinfusion (Sufentanyl-PDA), mit der die Patientin herumlaufen kann. Bei der PDA (Periduralanästhesie)wird das Medikament zur Schmerzunterdrückung in den Raum vor dem Spinalkanal, also dort, wo sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt und wird dann entweder regelmäßig nachgespritzt, über eine Pumpe regelmäßig nachgespritzt (über Anforderung der Patientin) oder als Dauerinfusion gegeben. Hingegen wird bei bei der Spinalanästhesie, die nur bei einem Kaiserschnitt durchgeführt wird, mit einer dünnen Kanüle das Betäubungsmittel direkt in den Raum, in dem sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt. Bei beiden besteht das Risiko des Blutdruckabfalls, wobei das Risiko bei der Spinalanästhesie etwas höher ist. Die Spinalanästhesie ist aber aus eigener Erfahrung heraus ein hervorragendes Verfahren bei planmäßigem Kaiserschnitt, man hat die lange Vorlaufzeit von ca. 20 Minuten nicht. Jedoch wird diese Form der Anästhesie noch nicht in allen Abteilungen regulär angeboten. Es kann selten zu Komplikationen kommen, über die Sie der Narkosearzt eingehend aufklären wird. Unter anderem sind das der Abfall des Blutdrucks mit Verschlechterung der kindlichen Herztöne, Verletzung von Blutgefäßen und Nerven mit der extrem seltenen Komplikationen von Gefühls- oder Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen oder ähnlichem. Es gibt hierzu den sehr informativen Aufklärungsbogen zur PDA der Universitätsklinik Düsseldorf im Internet. Er ist steht zum download zur Verfügung und bietet sicher noch einiges mehr an Infos, als ich es hier schon getan habe. Darüber hinaus kann er noch offene Frage vielleicht beantworten und auch eventuelle Ängste vor diesen Verfahren eventuell beseiteigen. Es gibt hierzu unter http://www.rund-ums-baby.de/pda.htm weitere Informationen. Auf den Internetseiten des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf können Sie einen Aufklärungsbogen zur Periduralanästhesie einsehen: http://www.evk-duesseldorf.de/pdfs/6dc7c_Aufklaerungsbogen_Anaesthesie.pdf VB


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