Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine Frage zum Eisenmangel. Ich hatte schon in meiner ersten Schwangerschaft Eisenmangel und mußte zusätzliche Medikamente nehmen. Bei meiner jetzigen Schwangerschaft wurde in der siebten Woche ein Wert von 7,9 gemessen (dafür war mir Blut abgenommen worden, also nicht nur in den "Finger gepiekst") - ich weiß leider die Einheit nicht. Ich dächte, die Ärztin meinte auf meine Nachfrage, dass der cutoff je nach Labor bei ca. 7,4 liege - bin mir aber nicht ganz sicher. Die Auswertung war allerdings erst beim folgenden Termin, als ich in der 10. SSW war. Die Ärztin meinte, dass mein Wert sicherlich jetzt noch schlechter wäre und ich ein Eisenpräparat nehmen solle. Seit dem nehme ich ferro sanol duodenal 1x abends. Nachdem ich dies einige Tage genommen hatte, fühlte ich mich auch tatsächlich deutlich besser. Vorher war ich eigentlich permanent müde und schlapp, egal wieviel ich geschlafen hatte. Selbst direkt nach dem Aufstehen. Das wurde immer besser. Nun würde mich interessieren, wenn man Eisenpräparate nimmt, ob dann der Eisenwert regelmäßig kontrolliert werden sollte - oder ist dies übertrieben. (In meiner letzten Schwangerschaft wurde dies soweit ich mich erinnere bei jeder Vorsorgeuntersuchung gemacht.) Bei der letzten Untersuchung bei der ich jetzt war, war ich in der 13.SSW und es wurde nicht kontrolliert. Auf meine Frage hin, ob es denn kontrolliert würde, meinte die Ärztin, die nächste Blutabnahme sei erst bei der übernächsten Untersuchung also in ca. 8 Wochen dran. Als ich meinte, dass ich mich aber seit einigen Tagen wieder deutlich müder fühlte, meinte sie, ich solle von dem Eisenmedikament dann täglich 2 Kapseln nehmen oder abwechselnd einen Tag eine und einen Tag zwei Kapseln nehmen. Ich war mir nun sehr unsicher - kann man die Einnahme des Eisenmedikaments einfach so erhöhen oder kann zuviel Eisen auch schlecht sein? Ich habe dann versucht eine Tablette zusätzlich morgens 1h vor dem Frühstück zu nehmen. Das geht aber irgendwie gar nicht, da mir dann jedesmal fürchterlich schlecht wurde und ich mich übergeben mußte. (Mußte ich sonst nicht.) Gibt es noch eine andere Möglichkeit Eisen zuzuführen? Ich kann die Tabletten leider auch nicht am Tage nehmen, da ich eigentlich ständig was Kleines essen muß, da mir sonst schlecht wird. Vielen Dank bereits für die Antwort miss-x
Liebe Miss X, 1. die Frage ist hier insbesondere, welche Einheiten (g/dl oder mmmol?) zur Bestimmung gewählt wurden? 2. Der Hb-Wert wird in g/dl (Gramm pro Deziliter) gemessen. Bei 7,9 g/dl läge in der Tat eine ausgeprägte Anämie vor. In Ostdeutschland wird aber häufig die modernere Einheit mmol/l (Millimol pro Liter) genommen. Hierdurch können schon mal Irritationen entstehen. Der Umrechnungsfaktor von mmol nach g/dl beträgt ungefähr 1,61. Dieses ergäbe dann bei Ihnen einen Hb-Wert von 12,7 g/dl,w as normal ist. Wie hier berechnet wurde, wird also am besten Ihre Frauenärztin/Frauenarzt sagen können. 3. Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Es ist gesichert, dass niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl -deutliche Negativauswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben. Als negative Auswirkungen einer Anämie stehen bei der Mutter gehäufte Infektionen und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Beim Ungeborenen stehen die Wachstumsminderung mit Mangelentwicklung und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Als Prophylaxe ist zunächst der Genuss eisenreicher Nahrung zu empfehlen: Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz. Bei Vorliegen einer Anämie ist in jedem Fall die Verabreichung eines Eisenpräparates zu empfehlen. Das Eisenpräparat kann bei Nebenwirkungen ausnahmsweise auch mal nicht auf nüchternen Magen und vielleicht am Abend eingenommen werden, da dann die Nebenwirkungen überschlafen werden. Ansonsten sollte es eben besser auf nüchternen Magen und morgens eingenommen werden. 4. da der Eisenwert nach Eisengabe oft erst nach Wochen ansteigt, muss hier auch nicht engmaschig kontrolliert werden. Da die Eisenspeicher nur eine gewisse Menge an Eisen aufnehmen können, macht es keinen Sinn, die empfohlene Dosis einfach zu erhöhen. VB
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