Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Einige fragen

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Liebe Dr. Bluni. Seit Freitag bin in der 36. ssw. Und seit ein paar tage habe ständig geschwollene füße und hände. Auch wenn ich morgens aufstehe sind sie geschwollen. Dazu ist mir seit ein paar tage ständig übel. Ich muss mich sogar öfter übergeben. Und wenn ich erbreche dann so es ist sehr bitter. Meine ärztin bei der letzten VU hat dazu gemeint sie macht blutabnahme wegen die leber werte. Was hat den das mit leber zu tun? Und noch eins. Bei der letzten VU hat die ärztin festgestellt dass ich wenig fruchtwasser habe. Aber sie meinte dass es ist nicht schlimm. Die plazenta ist weiter ganz gut. Die meinte dass manchmal verbraucht sich das fruchtwasser. Meine frage ist. Ist das gefährlich wenn es wenig fruchtwasser gibt? Ab montag ist meine ärztin wieder im urlaub und ich soll zu ihrer praxis kommen (ist kein arzt, nur arzthelferin) 2 mal in der woche für ctg kommen. Falls was nich in ordnung dann ins kh fahren. Vielen dank für ihre antwor im voraus. lg, Kasia


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Kasia, 1. es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer so genannten Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. 2. sofern sich zu einem so späten und für die typische Übelkeit der Frühschwangerschaft ungewöhnlichen Zeitpunkt eine ständige Übelkeit zeigt, können dieser auch mal andere Dinge, wie Entzündungen der Magenschleimhaut, Schilddrüsenbeteiligungen oder auch schwangerschaftsspezifische Veränderungen zu Grunde liegen. Es scheint sicher ratsam, wenn Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin über die wahrscheinlichste Ursache und sinnvollste Therapie sprechen. 3. In dem Zusammenhang sollen wohl auch die Leberwerte bestimmt werden, um eine schwangerschaftsspezfische Ursache auszuschließen. 4. zum Ausschluss einer Präeklampsie ("Gestose") sind es ganz bestimmte Labor-Werte, die bestimmt werden: 1. Blutbild mit Blutplättchen 2. Leberwerte mit GPT, GOT. Gamma-GT, ggf. Bilirubin 3. Haptoglobin (wichtigster Parameter neben den Blutplättchen) 4. Harnsäure 5. Gerinnungswerte mit Fibrinspaltprodukten Erst dieses in Zusammenhang mit dem Gesamteindruck der Patientin kann einen Hinweis auf eine entsprechende Veränderung ergeben. Wenn nötig, kann dieses zu jedem Schwangerschaftszeitpunkt erhoben werden. Dieses sollte dann in aller Regel kurzfristig erfolgen. 5. generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen. Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt. Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden. Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen. Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärtzin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt. VB


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