Frage: Eine (hoffentlich) letzte Frage

Lieber Dr. Bluni, vielen herzlichen Dank für Ihre geduldigen Antworten auf meine vielen panischen Fragen... Ich bin mittlerweile in der 35. SSW und hoffe, auch mit Hilfe meiner Therapeutin, nun langsam mal etwas entspannen und positiv der Geburt entgegensehen zu können... Was mich nun allerdings noch plagt, ist genau die Sache, dass ich mir in der gesamten Schwangerschaft so viele Sorgen gemacht habe. Ich hatte so viel Angst / Panik um mein Kind und dadurch natürlich auch extrem viel psychischen Stress. Eigentlich gab es fast täglich mehr oder weniger starke Ängste. Nun soll gerade das sich ja negativ auf das Ungeborene auswirken, da es ebenfalls Kortisol abbekommt, was zu Veränderungen des Gehirns und Spätfolgen wie Depressionen, ADHS, Autismus, Schizophrenie... führen soll. Daher nun meine Frage, wieviel an diesen Befunden dran ist. Ich weiß selber, dass es nicht sinnvoll ist, sich so viele Sorgen zu machen, kann aber in der akuten Situation oft nichts dagegen tun. Habe ich meinem Kind gerade durch meine übertriebene Vorsicht nun im Endeffekt am meisten geschadet? Und gibt es, wie teilweise beschrieben, die Chance, solch pränatal entstandenen Problemen postnatal durch Bonding entgegenzuwirken? Herzlichen Dank noch einmal für Ihre Mühen und ich hoffe, Sie nun das letzte Mal belästigt zu haben. Beste Grüße und alles Gute, Kamikatze3010

von Kamikatze3010 am 01.11.2017, 00:24



Antwort auf: Eine (hoffentlich) letzte Frage

Hallo, "Nun soll gerade das sich ja negativ auf das Ungeborene auswirken" _ Aussagen wie diese belegen, dass sich ein großer Teil der Menschen eigentlich nur noch über die bekannten Suchmaschinen versucht, zu informieren. Die Betonung liegt auf versucht!!! Bitte lassen Sie sich durch derartige Geschichten nicht verunsichern. Unabhängig davon ist natürlich eine stabile psychische Situation der Mutter und des familiären Umfeldes für eine entsprechend ausgeglichene Entwicklung des Kindes von sehr großer Bedeutung. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.11.2017



Antwort auf: Eine (hoffentlich) letzte Frage

Hallo, es gibt bisher keine seriösen wissenschaftlichen Ergebnisse, dass sich derlei Ängste negativ auswirken. Vieles, was da im Internet steht, ist pure Panikmache. Was allerdings wichtig ist, ist dein Verhalten nach der Geburt und besonders dann, wenn dein Baby aktiv und mobil wird: du darfst deine Ängste nicht auf dein Kleines projizieren, denn ängstliche Verhaltensmuster wird es übernehmen und so selbst ängstlich werden. Da du aber ja in Therapie bist, wirst du lernen, damit umzugehen. Im Übrigen muss das jede Mutter lernen, da bist du also nicht die Einzige. Ich wünsch dir und euch alles Gute, sowohl für die Geburt als auch für die Zeit danach. Ich hoffe, du kannst sie genießen und deine Ängste stehen dir nicht im Weg. Liebe Grüße

von Anniquita83 am 01.11.2017, 12:28



Antwort auf: Eine (hoffentlich) letzte Frage

Liebe Anniquita83, herzlichen Dank für deine netten und beruhigenden Worte! Ich hoffe auch sehr, dass ich meine Ängste in den Griff bekomme, es hat mich selber überrascht, wie stark diese sich über die Schwangerschaft ausgeprägt haben. Nun versuche ich auf jeden Fall, dem Zwerg einen guten und sicheren Start zu geben und ihn nicht weiter mit meinen Ängsten zu belasten. Die Therapie und meine Hebamme können dazu hoffentlich beitragen. Auch dir alles Gute und herzliche Grüße, Kamikatze3010

von Kamikatze3010 am 01.11.2017, 13:12