Mitglied inaktiv
hallo dr. bluni, ich hab gleich 4 fragen die mir unter den nägel brennen :o) ich werde derzeit desensibilisiert, muß man dieses abbrechen wenn eine schwangerschaft in aussicht ist? während des frühlungs u teilweise auch im sommer nehme ich gegen meine heuschnupfen (wobei ich hoffe das dieser nun besser wird durch die desensb.) AERUIS. sollte man das besser lassen?! und wie ist das mit einer grippeschutzimpfung?! empfehlenswert vor oder während der schwängerschaft... oder doch auch lieber garnicht impfen lassen?! stimmt es das 2 rötelnimpfungen fürs ganze leben ausreichen?! vielen lieben dank jetzt schonmal für die antwort. gruß, cornelie
hallo Cornelie, 1.eine Desensibilisierung ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. 2.In der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im 2.+3. Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. (Dr. E. Paulus, Universitäts-Frauenklinik Ulm). Nach Aussage von Dr.Paulus hat sich bei 200 Schwangeren mit Terfenadin keine eröhte Fehlbildungsrate gezeigt. Die sog. Betamimetika (z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl) sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut . Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20% über die Placenta auf den Feten übergeht. Die Einnahme des konkret genannten Mittels sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. 3.ich würde eine solche Impfung, die für eine junge Frau und schon gar nicht für die Schwangere/Stillende keine dringende Indikation darstellt, hier entsprechend streng sein. Auch, wenn nach bisherigen Erkenntnissen keine Folgen zu erwarten sind. Am besten aber nochmal mit dem Arzt, der/die die Impfung durchführt, darüber sprechen. 4. Nein, nach mehr als 5 Jahren kann der Titer auch wieder absinken, weshalb man ihn besser vorher noch einmal überprüft und ggf. erneut impft. VB
Mitglied inaktiv
hallo dr. bluni, erstmal vielen lieben dank für die schnelle u doch sehr aussagekräftige antwort. dennoch bin ich nun etwas aufgewühlt. desensibiliserung: das heißt also, das meine behandlung abgebrochen werden muß?! ich hätte am 27.01. meinen nächsten termin zum spritzen. röteln: am 15.5.96 war mein röteln titer auf 64. ich bin aber 03/83 und 02/96 jeweils gegen röteln geimpft worden. ist dann eine evtl. nachimpfung tatsächlich nötig?! mein hausarzt sagte 2 impfungen reichen fürs ganz leben?! bin nun sehr verunsichert. heuschnupfen + asthma: in diesem fall werde ich dann direkt wenn es soweit ist mit meinem FA und/oder hausarzt reden... denn jetzt blüht ja noch nichts ;o) grippeschutzimpfung: wurde letztes jahr sep. geimpft. liebe grüße nochmals... cornelie
liebe Cornelie, die Antwort zur Desensibilisierung in der Schwangerschaft bleibt ebenso bestehen, wie die zum Röteltiter. Wenn der letzte Titer mehr als 5 Jahre alt ist, sollte er vor einer Schwangerschaft nochmals geprüft werden! VB