Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Cytomegalie

Dr. med. Christian Karle

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Cytomegalie

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Guten Morgen, ich weiß dass ich das Thema nochmal mit meiner eigenen Ärztin besprechen muss, der Termin ist leider erst in 2, 5 Wochen und mich beschäftigt es so, dass sie mich vielleicht etwas beruhigen könnten. Ich habe mich in der 13.Ssw auf das Cytomegalie Virus testen lassen, hierbei kam raus, dass ich es irgendwann schon einmal hatte, im Moment aber keine aktiven Antikörper laut meiner Frauenärztin, es hätte sich wahrscheinlich mal mit einer normalen Erkältung gezeigt. In meiner ersten Schwangerschaft 2020 hab ich mich nicht testen lassen und meine Tochter geht seit September 2021 in die Krippe. Seitdem bin ich ständig mit krank, wenn meine kleine krank ist. Jetzt habe ich Angst, dass ich es vor der 13.ssw hatte, also in der Frühschwangerschaft hatte oder hätte der Blut Test, dass laut Antikörper angezeigt? Dann hab ich gelesen, dass das Virus sich reaktivieren kann, könnte dass im restlichen Verlauf der Schwangerschaft passieren? Vielen Dank


Dr. med. Christian Karle

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Guten Morgen, Statistisch gesehen besteht eine Risikowahrscheinlichkeit von ca 1-4%, dass Sie sich während der SS mit dem CMV Virus infizieren, was bei Ihrem ungeborenen Kind bleibende Schäden verursachen kann, nicht muss! Das Virus ist sehr häufig und wird in aller Regel über Speichel, Urin, Genitalsekret oder Blut von infizierten Personen übertragen. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. Im Blut werden aber Antikörper gebildet, sodass eine erneute Erkrankung nicht stattfinden kann bzw keine Symptome verursacht. Meistens verläuft eine Infektion mit dem CMV völlig unbemerkt. Mögliche Symptome können sein: Lymphknotenschwellung, Fieber, grippeähnliche Symptome. Hauptansteckungsort für Schwangere ist übrigens der Geschlechtsverkehr mit einem CMV positiven Partner (meist ohne es zu wissen). Daher sollte auch der Partner einen entsprechenden Labortest durchführen lassen. Eine weitere Infektionsquelle ist Urin und Speichel von Säuglingen und Kleinkindern. Bei einer Infektion mit CMV in der SS bis zu 20. SSW können schwerwiegende Schäden beim Kind auftreten. Nach der 20. SSW ist das deutlich seltener. Daher sollten Sie sich bis dahin besonders schützen, indem Sie Kondome verwende und intensives Küssen mit ihrem Partner vermeiden (wenn dieser seropositiv ist). Nach Berührung mit Urin oder Speichel beim Kleinkind (z. B Windelwechsel) vermeiden Sie Mund und Augenkontakt und waschen sich gründlich die Hände. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Alltag zu einer Infektion kommen. Daher wird die Laboruntersuchung auf CMV in der SS alle 2 Monate empfohlen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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