Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

CU

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Frage: CU

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Bin in der 32. SSW und leide unter CU. Nehme dafür Salofalk 3-6 Stück am Tag, da ich einen Schub habe.Muß alle paar Tage mit Krämpfen zur Toilette. Schaden die Krämfe dem Kind? Der Bauch wird da ja richtig hart von und drückt dadurch nach unten! Denke nun über einen KS nach, da ich zusätzlich bei meinen beiden anderen Geburten Sturzbluten hatte - keiner weiß aber so genau wo das her kam. Der Hausarzt meint es wäre für den Darm schonender. Was können Sie mir raten? Irgendwie wird CU immer als wäre nichts abgetan, obwohl ich drunter zu leiden haben. Würde mich über Antwort freuen.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.bei entzündlichen Darmerkrankungen kann es in vielen Fällen während der Schwangerschaft zum Stillstand kommen; bei Bedarf kann aber auch, ähnlich bei einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn die Medikation mit 5-Aminosalicylsäurepräparaten, eine antibiotische Therapie bei akuten Schüben sowie eine antiphlogistische bzw. immunsuppresive Therapie mit Kortikosteroiden und Immunsuppressiva fortgesetzt werden. Dieses sollte im Einzelfall vor Ort mit einem Gastroenterologen besprochen werden. Auf das Kind selbst hat die Darmerkrankung keine negative Auswirkung. 2. die Erkankung stellt zunächst keinen Grund für einen Kaiserschnitt dar. Dieses wird immer im Einzelfall zu entscheiden sein. Stimmen Sie sich dazu mit der Klinik ab. 3. die Frage bei einem solchen Blutverlust ist, ob dieser z.B. eine so genannte Atonie zu Grunde gelegen hat? Dieses sollte aus dem Bericht der Klinik hervorgehen. Dabei ist die Gebärmutter in Folge der Wehen und des Geburtsverlaufes praktisch derartig ermüdet, dass sie sich nicht mehr ausreichend zusammenzieht, was dazu führt, dass die Blutungen aus der Gebärmutter kontinuierlich anhalten und dieses dann in bedrohlichem Ausmaß. Wenn dieses der Fall war, kann ist dazu folgendes zu sagen: Eine atonische NAchblutung stellt eine gefährliche Komplikation in der Geburtshilfe dar, die man nicht immer vorhersehen kann. Ein wichtiger Faktor ist ein sehr langer Geburtsverlauf mit langer Pressphase und vielleicht auch schwerem Kind. Stundenlange Wehen, (durch einleitende Maßnahmen verstärkt) können dazu führen,dass irgendwann die Gebärmutter völlig ermüdet ist. Sie zieht sich nicht mehr ausreichend zusammen und es kommt zu dieser sehr starken Blutung,die lebensbedrohlich für die Frau werden kann. Zahlen für ein Wiederholungsrisiko liegen mir nicht vor. Für die nächste Geburt ist dieses für das diensthabende Team sicher sehr wichtig und von Bedeutung ist dann auch die Erfahrung der bei der Geburt anwesenden MitarbeiterInnen. Auch an Blutgerinnungsstörungen muss mal gedacht werden. Für Ihre persönliche Situation sprechen Sie am besten zeitig via Frauenärztin/Frauenarzt mit dem zuständigen Oberarzt/Chefarzt über das beste geburtshilfliche Vorgehen, dass auch mal ein Kaiserschnitt sein kann. VB


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