Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, aufgrund eines Malignomverdachtes (Knochentumor Fuß, unklarer Befund Oberschenkel) wurden bei mir letzte Woche folgende Untersuchungen durchgeführt: - Rö Fuß 2 Ebenen - CT Fuß bds. mit KM - MRT Fus und OS mit KM - Mammographie mit zusätzlicher Zielaufnahme Der Preg-Test in der rechn. 5 SSW (pm) bei KiWu war unmittelbar vor der Untersuchung (Mittagsurin, aber nüchtern) negativ. Nachdem nun klar zu sein scheint, dass es sich glücklicherweise um kein Malignom handelt (Fehldiagnose bzw. nicht bestätigter Verdacht aufgrund er initialen Röntgen-Aufnahme), habe ich jetzt ein Problem: Brustspannen, Würgen beim Zähneputzen und Unterbauchschmerzen seit 3 Tagen - SS-Test heute wiederholt, jetzt POSITIV. Habe leider noch keine Möglichkeit zum US gehabt (intrauterin?). Jetzt meine Frage: Bin selbst Gynäkologin, weiss, dass man im Allgemeinen davon ausgeht, dass unter 50 mS keine Schädigung zu erwarten ist, ausserdem in der vermutlich 5. SSW (unregelmäßiger Zyklus 26-36 Tage) noch am ehesten wenn dann ein Abort zu erwarten ist. Dennoch möchte ich natürlich gern ein paar Daten hören/lesen, finde jedoch nichts Weiterführendes dazu. Es ist ein unbedingtes Wunschkind, nach 3 Aborten, einer Frühgeburt nach vorz. BS in der 20. SSW und jetzt 10 Monate erfolglosen 'Übens'. Bin erschüttert und sehr nervös. Ich möchte gern Ihre Meinung/Erfahrung hierzu hören und bin natürlich auch für Quellen bzw weiterführende Literatur sehr dankbar. Herzlichen Dank! A. P.S.: Bitte entschuldigen Sie den langen Text!
Hallo, als "Nichtradiologe" hielte ich bei den genannten Untersuchungen das CT des Fußes für am kritischsten, wenn wir voraussetzen, dass Sie beim Röntgen des Fußes eine Bleischürze trugen und im Rahmen des MRT das Kontrastmittel eines auf Wasserbasis war. Allerdings war es eben "nur" ein CT des Fußes und nicht des Abdomens, was ggf. mit einer geringeren Strahlendosis einhergehen wird. In der Frage der Literatur zu diesem Thema kann ich auf die Informationen der Strahlenschutzkommission verweisen, die unter der Internetadresse http://www.ssk.de/pub/volltext/h51.pdf sehr ausführlich die jeweiligen Belastungen und das Vorgehen beim Röntgen in der Schwangerschaft beschreibt. Dort heißt es auf Seite 11: "Sollte es zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition eines Embryos oder Feten kommen, rechtfertigt das minimale Risiko auch höherer Dosen gewöhnlich den Einsatz invasiver diagnostischer Prozeduren (wie Amniocentesen) am Fetus wegen des damit verbundenen noch höheren Risikos nicht. Der anwendende Arzt sollte allerdings auf Basis der Expositionsdaten eine individuelle Analyse erstellen und mit der Mutter besprechen. Bei dieser Risikoabschätzung können Experten für medizinischen Strahlenschutz helfen." Insofern werden die Radiologen vor Ort konkret etwas zu der Strahlenbelastung sagen können, der Sie zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft ausgesetzt waren. Zum Thema Strahlenschutz für das Ungeborene gibt übrigens auch von der Strahlenschutzkommission eine Arbeit, die Sie unter der Adresse http://www.ssk.de/werke/volltext/2004/ssk0415.pdf nachlesen können. Aus strahlenbiologischen Erkenntnissen kann es bei höheren Dosen (Sie erwähnten richtigerweise die 50 mSv als die Dosis, die noch akzeptabel erscheint) in der Blastogenese (vor der Implantation der Eizelle) im Rahmen eines Strahlenschadens oft zum Keimtod kommen. Hierzu werden aber wohl höhere Dosen um 100 mSv und mehr erreicht. Zusammenfassend denke ich, dass Sie die Radiologen und Strahlenmediziner vor Ort ganz bestimmt beruhigen können und Ihnen ein Stück weit die Angst nehmen werden. VB
Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Die Quellen werde ich mir gleich durchlesen, und nochmals versuchen, den Radiologen zu erreichen (gestern leider nicht gelungen). Vielen herzlichen Dank! Ansonsten bleibt ja leider sowieso nur hoffen... A.
Mitglied inaktiv
du schreibst du hast eine frühgeburt gehabt...wegen blasensprung in der 20ssw....hat dieses baby trotzdem überlebt obwohl es so früh geboren is.... sorry meine neugier ich bin nun eben in der 20 ssw und mache mir ständig sorgen
Hallo, schön, wenn Ihnen das ein wenig geholfen hat. Ich drücke weiterhin beide Daumen. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Silvana, ich hatte einen Blasensprung in der 20 SSW, der MM ging nicht bzw nur wenig auf. ich hatte keine infektion, sondern 'nur' wehen, grund unklar. da das kind noch ein wenig fruchtwasser hatte, bzw minimale mengen des neu gebildeten fruchtwassers zurückbehalten hat (wichtig für die lungenreifung), hab ich mich gegen den rat meines damaligen chefs entschieden, das fast unmögliche zu versuchen und unter wehenhemmung, antibiose und absoluter bettruhe noch 10 wochen das kind gehalten, es wurde also erst in der 30 ssw geboren. trotzdem ging es ihm (kein wunder bei der vorgeschichte) nicht besonders gut in den ersten 4-6 wochen, jetzt ist er aber recht fit! überleben in der 20 ssw ist nicht möglich, vereinzelt ab der 23., sonst eher 24. aufwärts... drücke dir die daumen! lg, tigger