Covid Impfung

Question

Lieber Dr. Karle, ich wäge derzeit wie so viele Schwangere Frauen die Vor- und Nachteile einer COVID Impfung ab. Derzeit arbeite ich in einer Klinik nicht direkt am Patienten, jedoch in einer klinischen Abteilung (Kontakt zu Ärzten und Pflegekräften). Mein Mann ist geimpft und hat jedoch täglich den direkten Patientenkontakt. Mit den steigenden Fallzahlen und der Delta Variante fühle ich mich zunehmend unwohl. Ich befinde mich in der 23 SSW und könnte mich nun in der 25 SSW mit Biontech impfen lassen. Generell habe ich ein gutes Gefühl für die Impfung, auch wegen der möglichen Antikörper, die an das Kind weitergegeben werden. Meine größte Sorge bzw. Frage im Bezug auf die Impfung ist: erreicht der Wirkstoff über die Plazenta direkt das Ungeborene oder verbleibt der Impfstoff lokal? Gibt es Ihres Wissens negative Erfahrungen (Fehlgeburten, Frühgeburten, etc.). Ich habe ausschließlich positive Berichte und Empfehlungen gelesen und möchte das Kind und mich aktiv schützen, da ich wirklich Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus habe. Wie ist Ihre derzeitige Einschätzung zum Thema impfen in der Schwangerschaft? Gibt es vielleicht andere Frauen, die sich für eine Impfung entscheiden und berichten können? Lieben Dank und viele Grüße

von Gumsch am 21.07.2021, 12:47

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Dr. med. Christian Karle · Accepted Answer

Guten Tag, um es kurz zu sagen: Die Empfehlung zur Impfung bei Ihnen ist sicherlich sinnvoll. Die Erfahrungen mit Schwangeren wird immer umfangreicher und diese sind bisher sehr positiv. Mit Schäden des Kindes ist nicht zu rechnen derzeit. Bei Impfreaktionen kann es mal zu vorz. Wehen etc kommen. Sprechen Sie mit Ihrem FA über die Impfung und lassen sich zeitnah impfen; der Herbst und Winter werden kommen....... Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle

Steffiiiii · Answer

Hallo! Mir ging es genauso wie dir. Ich hatte genau die gleichen Ängste. Bin jetzt im der 28. SSW. Geimpft in der 23. und 27. Woche. Bis auf Schmerzen im Arm und ein bisschen grippiges Gefühl ging es mir gut! Also nicht der Rede wert bzgl NW. Meine FÄ hat mir weder zu- noch abgeraten, aber schon gesagt, dass der Verlauf in der SS schon gravierender sein kann. Das weiß ich auch von Kollegen aus dem KH. Dort ist die Meinung der Gynäkologen einheitlich - impfen. Mein Mann ist Arzt und sieht an manchen Tagen bis zu 80 Patienten. Er ist zwar geimpft, aber trotzdem könnte er mich ja möglicherweise anstecken. Lange Rede.. Ich hatte zu große Angst vor der Erkrankung und habe mich impfen lassen. Es ist ein komisches Gefühl, weil es doch off label use ist. Aber ich fühle mich deutlich sicherer und hoffe, dass es auch meinem kleinen Zwerg nur Vorteile bringt. Vielleicht konnte ich dir ein bisschen helfen.

Mucki-87 · Answer

Liebe Gumsch, ich habe mich in der 27. SSW impfen lassen. Die zweite Dosis folgt kommende Woche, also in der 30. SSW. Ich hatte nur dieses berühmte „Blauer Fleck Gefühl“ an der Einstichstelle. Die Ärztin sagte, dass sie sich auf jeden Fall auch in der Schwangerschaft hätte impfen lassen. Seit ich mich für die Impfung entschieden habe, bin ich spürbar entspannt. Die Entscheidung allein (also ohne offizielle Empfehlung seitens der Stiko) treffen zu müssen fand ich zunächst hart. Alles Gute!

Gumsch · Answer

Vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten, es bestätigt mich noch einmal in meiner Entscheidungsfindung. :-) Ich würde mir wünschen, dass alle Schwangeren mehr Unterstützung in dieser schwierigen Zeit bekommen würden. Liebe Grüße an alle!

vova · Answer

Hallo, Mir ging es auch wie dir. Ich habe hin und her überlegt, viel gelesen und mir viele Informationen/Studien durchgelesen. Ich habe mich dann für dir Impfe entschieden, obwohl viele das nicht verstehen konnten. Schwangerschaft und Impfe passt für viele nicht zusammen. Ich wurde in der 35. Ssw geimpft und heute in der 39. Ssw auch noch einmal. Und jetzt bin ich froh damit durch zu sein. Ich will garnicht wissen was uns im Herbst alles blüht. Dem Baby kann ich so wertvolle Antikörper und einen kurzen Nestschutz mitgeben! An Impfreaktionen hatte ich nach der 1. Impfe nur den Impfarm. Meine 2. Ist nun 10h her und bis jetzt schmerzt nur der Arm und ich bin platt. Ich hoffe es bleibt so und wenn nicht nehme ich eine Paracetamol. Alles Gute dir LG vova

Gumsch · Answer

Ja viele können die Entscheidung nicht verstehen, aber sich nicht zu impfen, obwohl man ein erhöhtes Risiko hat ist auch eine Entscheidung mit ggf. einer furchtbaren Konsequenz. Insbesondere jetzt, wenn die Infektionszahlen wieder steigen… Man hat auf jeder Ebene ein Risiko und ich persönlich fühle mich mit der Entscheidung ziemlich allein gelassen. Daher danke ich euch allen für eure Erfahrungen. Liebe Grüße

Lyra84 · Answer

Guten Morgen, da sich hier so viele Schwangere geäußert haben, die eine Impfung erhalten haben, würde ich gern eine Frage stellen. Ich bin mittlerweile in der SSW 34 und schon sehr lang an dem Thema Impfung dran, da ich vorerkrankt bin und Sorge habe, mich mit Covid zu infizieren. Leider finde ich trotzdem keinen Arzt, der bereit ist mir ein Impfangebot zu machen. War es bei Euch reines Glück, einfach an einen pro-Impfung eingestellten Arzt zu geraten oder gibt es andere Wege? Ich freue mich über hilfreiche Tipps. :)

3fachMum · Answer

Hallo, Auch ich habe mich impfen lassen, da ich Risikopatientin bin und musste anfangs sehr für die Impfung kämpfen. Ich wurde in der 22 SSW und in der 27 SSW geimpft und war jeweils nur müde und hatte einen Impfarm ;-) Eigentlich war ich auch gerade dabei meine jetzt 1,5 jährige Tochter abzustellen, habe dann aber doch noch etwas weiter gestillt in der Hoffnung auch sie noch etwas schützen zu können. Ich bin nun in der 33 SSw und kann mit meinen Kindern wieder einen relativ normalen Alltag leben, was mit ein Grund für mich für die Impfung war. Es ist schlimm, dass Schwangere so verunsichert werden und Angst haben müssen mit ihrer Entscheidung dem Baby zu schaden. Auch ich habe Gegenwind und negative Reaktionen innerhalb der Familie und im Freundeskreis erhalten. Gerne wird auch der Vergleich mit Contergan angeführt. Wir befinden uns aber nunmal mitten in einer globalen Pandemie und haben nicht soviele Möglichkeiten. Mein Hausarzt sagte bei der ersten Impfung ganz süß: irgendeine Entscheidung musste nun auch getroffen werden. Und genauso ist es. Dieses Verunsichernlassen nützt nichts. Achso, mich hat mein Hausarzt geimpft, die Frauenärzte hätten es aber auch gemacht, aber ich bin ohnehin Risikopatientin. Danach habe ich mich übrigens bei embryotox gemeldet, die suchen Daten von Frauen die sich in der Schwangerschaft haben impfen lassen. Vielleicht hat da ja noch jemand Interesse. Alles Gute für euch!