Frage: CMV

Guten Tag,  Aufgrund bestehender Schwangerschaft und Kleinkind wurde u. a. CMV abgenommen. Die Arzthelferin sagte, ich sei negativ mit geringen Antikörpern knapp unter der Nachweisgrenze. Was heißt das? Irgendwann mal CMV gehabt, aber Antikörper reichen nicht, um erneute Infektion zu verhindern? Sie sagte, alle zwei Monate sollte überprüft werden, ob ich mich angesteckt habe. Was würde aus einem Nachweis einer Ansteckung in der Schwangerschaft folgen? Empfehlung für einen Abbruch? Vielen Dank  Deine Schwangerschaftswoche: 10

von Frage1234 am 19.02.2024, 10:38



Antwort auf: CMV

Guten Tag, wenn der AK Titer unterhalb der Nachweisgrenze liegt, dann sind Sie negativ und haben keinen Immunschutz. Eine Infektion in der Schwangerschaft muss nicht gleich einen Abbruch zur Folge haben. Engmaschige Kontrollen des Kindes auf Zeichen einer Infektion und ggf eine AK Therapie wären zu diskutieren. Eine kausale Therapie ist nicht vorgesehen. Statistisch gesehen besteht eine Risikowahrscheinlichkeit von ca 1-4%, dass Sie sich während der SS mit dem CMV Virus infizieren, was bei Ihrem ungeborenen Kind bleibende Schäden verursachen kann, nicht muss! Das Virus ist sehr häufig und wird in aller Regel über Speichel, Urin, Genitalsekret oder Blut von infizierten Personen übertragen. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. Im Blut werden aber Antikörper gebildet, sodass eine erneute Erkrankung nicht stattfinden kann bzw keine Symptome verursacht. Meistens verläuft eine Infektion mit dem CMV völlig unbemerkt. Mögliche Symptome können sein: Lymphknotenschwellung, Fieber, grippeähnliche Symptome. Hauptansteckungsort für Schwangere ist übrigens der Geschlechtsverkehr mit einem CMV positiven Partner (meist ohne es zu wissen). Daher sollte auch der Partner einen entsprechenden Labortest durchführen lassen. Eine weitere Infektionsquelle ist Urin und Speichel von Säuglingen und Kleinkindern. Bei einer Infektion mit CMV in der SS bis zu 20. SSW können schwerwiegende Schäden beim Kind auftreten. Nach der 20. SSW ist das deutlich seltener. Daher sollten Sie sich bis dahin besonders schützen, indem Sie Kondome verwende und intensives Küssen mit ihrem Partner vermeiden (wenn dieser seropositiv ist). Nach Berührung mit Urin oder Speichel beim Kleinkind (z. B Windelwechsel) vermeiden Sie Mund und Augenkontakt und waschen sich gründlich die Hände. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Alltag zu einer Infektion kommen. Daher wird die Laboruntersuchung auf CMV in der SS alle 2 Monate empfohlen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle

von Dr. med. Christian Karle am 19.02.2024



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