Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Bursitis in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Bursitis in der Schwangerschaft

Mikamydear

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe ein etwas anderes Anliegen und weiß leider nicht mehr, wohin ich mich noch wenden soll. Ich bin sehr verzweifelt. Seit Beginn meiner Schwangerschaft leide ich unter einer Schleimbeutelentzündung und einer Flüssigkeitsansammlung auf der gegenüberliegenden Seite, am selben Bein. Die Schmerzen sind unerträglich, da sie permanent da sind. Egal in welcher Position ich mich befinde, es geht nicht weg. Nachts ist es am schlimmsten, da wache ich vor Schmerzen alle 2 Stunden auf und brauche genauso lange, um wieder einzuschlafen. Natürlich habe ich diverse Ärzte angesteuert und immer wieder die Aussage erhalten, dass man in der Schwangerschaft nichts machen kann. Wunderlich ist, dass ich mit der Einnahme von Nurofen (2%) eine Wirkung erziele, die es mir erträglich macht, die Zeit zu überbrücken, manchmal geht der Schmerz sogar soweit zurück, dass ich für ein paar Stunden schmerzfrei bin. Ein befreiendes Gefühl. Ich weiß, dass Schmerzmittel keine Option in der Schwangerschaft sind, aber ohne gehe ich die Decke hoch, einfach weil ich es nicht mehr ertrage. Tatsächlich reicht es mir, über den Tag verteilt in der Gesamtsumme 50mg Ibu zu nehmen und gut damit umgehen zu können. Die Aussage diesbezüglich von meiner Frauenärztin ist „na dann brauchen Sie es auch gar nicht“, was allerdings nicht stimmt. Ich habe aufgehört zu versuchen, ihr klarzumachen, dass das für mich nur eine Linderung und keine Schmerzbeseitigung ist. Seit der 28SSW kommt Ibu natürlich nicht mehr infrage, weshalb ich auf Paracetamol umsteigen musste und da natürlich deutlich mehr nehmen muss. 1000mg am Tag nehmen mir den Schmerz komplett weg, aber das lässt sich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Mit dem pharmakovigilanz- und beratungszentrum für embryonaltoxikologie habe ich bereits gesprochen und die sagen zwar, dass meine 5mg Ibu pro Einnahme, mehrfach über den Tag verteilt, nicht schlimm fürs Baby sein dürfte, raten mir allerdings eher zu Paracetamol und einem erneuten Besuch beim Orthopäden. Letzteres bringt mich nicht weiter, da dieser mich nur an meine Frauenärztin verweist, da er nichts machen kann vor der Geburt. Ich benötige einen Entzündungshemmer und evtl auch eine operative Therapie. Meine Blutwerte sind soweit in Ordnung, der Entzündungswert nicht sonderlich hoch (lag bei 6). Ich bin zermürbt vor Schmerzen und kann die Schwangerschaft nicht genießen. Nun meine Frage, falls Sie mich diesbezüglich ernst nehmen können, gibt es andere Schmerzmittel die ich einnehmen kann, die mir evtl. Helfen können? Oder sehen auch Sie die Einnahme von 50mg Ibuprofen/ 1000mg Paracetamol als „unbedenklich“ (ich weiß, dass Schmerzmittel nie unbedenklich sein können) am Tag? Ich handhabe es natürlich auch so, dass ich Risiko und nutzen abwäge und nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich nehme. Ich danke schon mal im Voraus.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, "falls Sie mich diesbezüglich ernst nehmen können" - das habe ich jetzt mal gar nicht gelesen und erspare es mir, dieses zu kommentieren. Nachdem, was Sie mir schildern, kann ich mich nur dem Vigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie anschließen. Ansonsten lassen Sie sich bitte in einem größeren klinischen Zentrum für Orthopädie vorstellen, wo man aus klinischer Sicht dazu noch einmal die Situation beleuchten kann. VB


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