Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin in der 36 SSw und es wurde eine eingeschränkte Glucosetoleranz diagnostiziert. Ich habe nun einige Fragen dazu:Messe nun mehrmals täglich den Blutzucker. Die Werte waren vom ersten Tag der Ernährungsumstellung völlig normal (nüchtern:72-78/1h nach den Mahlzeiten: 110-130/2h nach den Mahlzeiten um die 90 und so zwischendurch 67-105) -Wenn tatsächlich eine Toleranzstörung vorliegt, hätten sich dann die Werte nicht erst allmählich anpassen müssen? -Kann es sein, dass der oGTT auch mal einen falschen Wert misst? - Bin ich mit dieser Diagnose und den Werten "Risikoschwangere" und besteht Gefahr fürs Kind(normal entwickelt/Fruchtwassser unauffällig)? -Darf ich denn auch mal etwas Süßes essen? -Ist es schlimm, wenn mal ein Wert 1h nach dem Essen auch über 140 sein sollte?? Ich weiss, es sind viele Fragen, danke für die Beantwortung!! MFG
hallo, ja, ein Schwangerschaftsdiabetes stellt immer ein RIsiko für die Schwangerschaft und das Kind dar. Aus diesem Grund ist die optimale Einstellung unter Begleitung eines Diabetologen auch sehr wichtig und an dessen ERgebnis sollte wohl kein Zweifel bestehen. Eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte in der ersten SS einen richtigen SS-Diabetis und jetzt beim zweiten Mal wie Du eine eingeschränkte Glukosetoleranz. Beides wird gleich behandelt und man ist "risikoschwanger". Was ich aber üüüberhaupt nicht schlimm finde, da ich zB deswegen regelmäßig Doppler-US bekomme und mich sehr viel beruhigter fühle... Nein, die Werte müssen sich nicht allmählich anpassen. Man hat in der SS zwei Zeitpunkte - einmal um die 24 SSW und einmal um die 32-34 SSW - in denen der Insulinbedarf ansteigt. Bei manchen kommt der Körper da halt nicht mit. Meine Werte sind ähnlich wie Deine, wenn nicht sogar noch niedriger. Das der oGTT falsche Werte anzeigt, kann nur sein, wenn er mit so einem Handgerät gemacht wurde, das ist allerdings aber eigentlich nicht erlaubt. Wenn es im Labor- oder mit einem geeichten Gerät gemacht worden ist, sind die Werte sehr genau. Das Deine Werte so gut sind, ist doch ein gutes Zeichen, die Diät greift scheinbar u. Deine Bauchseicheldrüse produziert noch ausreichend Insulin, halt nur zu langsam, so dass Du mit Diät alles im grünen Bereich halten kannst. Die Werte sollten nach einer Std. nicht höher als 140 liegen!! Mein Diabetologe hat gesagt, zwei bis drei Ausrutscher in der Woche seien ok, mehr nicht. Ansonsten muss die Diät geändert werden oder gar Insulin gegeben werden, aber dafür sind Deine Werte ja noch zu gut. Wenn Deine Werte i.O. sind und alles früh entdeckt wurde, dann ist das Risiko für das Kind eher gering. Höchstens Unterzuckerungen nach der Geburt, da wird es engmaschiger überwacht werden die ersten 48 Std., aber auch die werden nicht allzu schlimm sein, wenn Deine Zuckerwerte gut eingestellt sind. Meine Tochter war auch völlig unauffällig während der SS beim Ultraschall, ich hatte nur leicht vermehrtes Fruchtwasser und sie hatte keine Probleme nach der Geburt. Nur einmal einen BZ von 55, der aber mit einem Schuss Muttermilch behandelt wurde... Sie war auch die ganze Zeit bei mir, bekam halt nur dreimal am Tag den BZ gemessen, die ersten drei Tage. Dann war alles wie bei allen anderen auch. Sie war 2940gr/52cm bei 38+2 - also ganz normal. Ich bin jetzt wieder 32 SSW und auch dieses Kind zeigt *toitoitoi* bis jetzt keine Auffälligkeiten, bis auf wieder leicht vermehrtes Fruchtwasser, was aber laut Arzt nicht vom Diabetis kommt, da der von der ersten SSW an kontrolliert wurde. Meine Werte beim oGTT waren übrigens 72/186/136. Erste SS 80/214/187. Ja, man darf auch Süßes essen, aber eben nur im Rahmen Deiner BEs und so wie Du halt drauf reagierst, da ev. ein bißchen ausprobieren, mit ganz kleinen Mengen anfangen. Und vor allem, nicht so sehr zwischen durch naschen. Wenn ich Heißhunger auf was Süßes kriege, dann esse ich ein paar Smarties oder mal ein Duplo *schleichwerbungmach* oder ein bis drei Prinzenkekse, diese Sachen vertrage ich ganz gut. Allerdings in Maßen, und nur solange die Zuckerwerte ok sind --> ausprobieren... Nachmittags darf ich laut Plan z.B. drei BEs, das sind bei mir ein halber Apfel und drei-vier Prinzenkekse, danach ist mein BZ-1.Std.Wert ca. 105-120. Das scheint bei mir also ok zu sein und mir reicht das auch. Wie gesagt, solange Du mit Deinen BEs hinkommst, kann es auch was Süßes sein. Wenn es Mittags bei uns zB Vollkonreis mit viel Gemüse gibt, dann ist meine Portion ca. zwei BE und ich habe zwei BEs als Nachtisch für Süßes sozusagen "frei". Da könnte ich dann also ungefähr zwei Duplos essen und meine BZ-Werte bleiben im Rahmen. Gibt es etwas mit mehr BEs, zB Nudeln oder so, dann geht das nicht, es sei denn ich esse weniger, aber ich will ja satt werden ;))) Ich kann z.B. keine Fertigprodukte ab, Tiefkühlpizza ist tödlich, aber die frische vom Italiener vertrage ich ohne Probleme, sogar mehr als meine erlaubten BEs davon. Obst kann ich auch gut essen, Milch auch, bei Fertigjoghurten tickt mein BZ aus. Am schlimmsten ist Weißbrot. Alles so ein bißchen Sache des Probierens... Aber, es sind bei Dir ja nur noch vier Wochen und dann geht alles wieder...und man weiß ja, wofür man verzichtet. Beim ersten Mal habe ich mir gleich ins KH eine riesen Packung Schoki-Lebkuchen bringen lassen... Drei Monate nach der Geburt war mein oGTT übrigens 80/80/84. Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten. Falls Du noch mehr hast, gerne. viel Glück Anke
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