Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blasensenkung

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Blasensenkung

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Hallo, ich bin zwar nicht mehr schwanger, aber vielleicht können Sie mir meine Frage trotzdem beantworten. Bei mir ist nach der 2. Geburt eine leichte Blasensenkung diagnostiziert worden. Seit kurzem habe ich den Eindruck, daß ich Urin verliere - leider merke ich das nicht. Mein FA hat mir geraten, den Bekcenboden zu trainieren. Was kann ich sonst noch tun? Müßte ich nicht eigentlich merken, wenn der Urin abgeht? Ich habe es nur gemerkt, weil es halt etwas gerochen hat. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Viele Grüße Kerstin


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Kerstin, 1. Herr Professor Petri aus Schwerin, der sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema befasst, hat hierzu mal zitiert: "Sie können so viele Kinder bekommen, wie Sie wollen, nur möglichst nie das erste" (Schraffordt 1997). Eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus ist durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. 2. wir finden aber auch "nur" Senkungserscheinungen ohne eine Inkontinenz. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentlichen Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht. 3. Hilfreich ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgymnastik. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. Darüber hinaus können spezielle Vaginaltampons helfen, (z.B. Vagi-Dry) den Beckenboden zu trainieren. Auch kann uns sollte man ggf. über die Möglichkeit sprechen, dass die Frau mittels eines elektronisch gesteuerten Gerätes, ihre Beckenbodenmuskulatur und den Verschlussmechanismus trainieren kann, um hier zu einer Verbesserung zu führen. Diese Methode ist bei derartigen Problemen relativ viel versprechend. Ein solches Gerät kann auf Rezept verordnet werden und die Frau wird hier im Umgang von einer entsprechenden Fachkraft geschult. 4. die frühzeitige, sportliche Betätigung der Mutter ist immer zu begrüßen, da sie gerade dazu beitragen soll, die etwas erschlaffte Muskulatur wieder zu kräftigen, ebenso wie das Bindegewebe. Bei problemlosen Wundheilungsverlauf und Wohlbefinden der Frau, kann sie in Rücksprache mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin nach vier Wochen anfangen, wieder zu laufen und kann sich hier kontinuierlich steigern. Besonders ist darauf zu achten, vor dem Beginn mit Laufsportarten, erst den Beckenboden ausreichend zu trainieren, um hier nicht Senkungsbeschwerden Vorschub zu leisten. VB


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