Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blasenentzündung

Frage: Blasenentzündung

Mammma

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Sehr geehrter Dr. Bluni, ich habe erst vor ein paar Tagen von mir und meiner Geschtichte geschrieben. Frühe Frühgeburt nach vier Wochen langem Kampf im KH (Geburt 22+6). Aufgenommen wurde ich am 17.11. mit einer starken Blasenentzündung (die ich nicht bemerkte), die aber - laut Ärzten - durch die sowieso angesetzte prophylaktische Antibiose (IV) direkt mitbehandelt wurde. Ein wenig später bestätigte sich die Entzündung aufgrund des Urikultergebnisses. Ich bekam gute drei Wochen Breitbandantibiose IV, teilweise auch zwei gleichzeitig, da mein CRP-Wert nicht runterging, aber konstant zwischen 1 und 2 lag, also auch nicht bedeutend hoch. Leukos immer okay. Nach drei Wochen und einem CRP von 1,1 entschieden sich die Ärzte für einen Auslassversuch. Drei Tage gings gut, dann stieg der CRP wieder an, AB wurde wieder angesetzt. Da der Wert weiter stieg, durch ein anderes ersetzt. Drei Tage später waren die Wehen nicht mehr aufzuhalten und unsere Tochter kam zur Welt. Nun zu meiner Frage: Die gesamte Zeit im KH klagte ich über LEICHTE Beschwerden beim Wasser lassen. Kein häufiger Harndrang, kein Brennen, nur ein Ziehen bei den letzten Tropfen. Auf mein Drängen wurde alle paar Tage ein Urinstick eingesetzt, aber da immer ohne Befund nie wieder ein Urikult. Direkt nach der Entlassung bekam ich aufgrund der Beschreibung (ohne deutlichen Urintest, da ich ja den Wochenfluss hatte) "auf Verdacht" ein Antibiotikum, das ich dann nicht genommen habe. Bis heute sind die Beschwerden wirklich gering, aber meine Hausärztin wollte zur Sicherheit - wieder trotz unauffälligem Stick - einen Urikult anlegen, dessen Ergebnis ich heute bekommen habe. Klebsiella pneumoniae! 100.000/ml. Das Antibiogramm zeigt eine Resistenz gegen Ampicillin/Amoxy und bei Nitrofurantoin steht "intermediär". Ich soll nun Cotrim forte nehmen. 1. Könnte dies des Schreckens Ursache sein? Führt dieser Keim "gerne" zu Infektionen in der Gebärmutter, die, in meinem Fall, unaufhaltsame Wehen auslösen (Fruchtwasser war grün) wenn er nicht eingedämmt werden kann? Die Symptomatik einer "leichten" Blasenentzündung zog sich jetzt von November bis heute. 2. Und kann diese Infektion "innerlich" stattfinden? Die regelmäßigen vaginalen Abstriche waren zu jedem Zeitpunkt negativ. Ich habe große Sorge, dass dieses Bakterium die ganze Tragödie ausgelöst hat. Immerhin schein ich eine chronische Entzündung gehabt zu haben, der nie speziell in die Tiefe behandelt wurde, sondern immer über eine Breitbandantibiose eher flacher. 3. Habe unter der Geburt sehr viel Blut verloren und mir wurden Bluttransfusionen angeboten, die ich abgelehnt habe. Nun hat sich mein HB von 6,2 auf 8,1 hochgearbeitet, aber die Erys liegen noch bei 2,7 (Normbereich hier 5,1-6,1). Zudem hat meine Menstruation sehr stark eingesetzt, was mich spürbar wieder etwas zurückgeworfen hat. Nun habe ich in der Packungsbeilage von Cotrim forte an drei Stellen Warnhinweise bezüglich der Ery-Werte gelesen, die ich selbst aber nicht so recht verstehe. Darf ich das Antibiotikum nehmen? Habe große Angst, dass noch was Schlimmes passieren könnte. Liebe Grüße und herzlichen Dank für Ihre Arbeit, Mammma


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Ihren Wunsch, die Ursache zu finden, kann ich sehr gut verstehen, aber meines Erachtens werden es diese Keime nicht zwangsläufig gewesen sein. Die Ursachen können bei solch einer späten Fehlgeburt sehr vielfältig sein. Auch können Entzündungsprozesse an den Eihäuten mit ursächlich sein, was aber noch lange nicht heißt, dass lokal im Vaginalbereich überhaupt Keime zu sehen /nachweisbar sein müssen. Liebe Grüße VB


Mammma

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Und welche vielfältigen Ursachen könnten es denn sein? Wir alle, einschließlich der behandelnden Ärzte, tippen im Dunkeln. Kann ein Keim auch einfach von Beginn an da sein und sich irgendwann ausbreiten? Was kann sonst ursächlich sein? Der CRP.-Wert war ja stets konstant. Laut Frauenärztin war mein Muttermund am Tag der Einweisung noch zu, zwei Tage später der gesamte Gebärmutterhals offen und der MM 2-3 cm, was dann vier Wochen gehalten hat, aber dann eben doch nicht mehr. Könnte bei einer Gebärmutterhalsschwäche, die ja für künftige Planungen noch viel schwerwiegender wäre, ein solcher Verlauf möglich sein? Oder spricht das schnelle Eröffnen eher für einen Keim? Der Kinderwunsch ist riesengroß, wir möchte uns nochmal ranwagen. Die beiden Geburten meiner großen Jungs sind schon fast 10 Jahre her. Ich schaffe es nicht, diese als "Beruhigung" für die nächste Schwangerschaft hinzuzuziehen. Danke für Ihre Geduld.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, in unserem Antwortenarchiv unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/beitrag.htm?id=318708&suche2=sozio%F6konomischer+Status&seite=1 finden Sie eine sehr ausführliche Antwort auf Ihre Fragen. Liebe Grüße VB


Mammma

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