Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin mitlerweile in der 17. SSW und habe in den letzten vier Jahren keinen Sport gemacht. Nun würde ich gerne ein bisschen nordic walking machen oder auch normales walken.Ist es ratsam, oder sollte ich das auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Habe im Internet gelesen, dass sich durch zuviel Bewegung die Nabelschnur um den Hals des Kindes legen kann. Das kann ich doch wohl als Unsinn ansehen, oder? Ich bewege mich sonst ja auch. Vielen Dank und viele Grüße Katrin
Liebe Katrin, 1. die Geschichte mit der Nabelschnur ist sicher kompletter Unsinn 2. allgemein gilt Sport unter Berücksichtigung gewisser Einschränkungen für werdende Mütter als durchaus empfehlenswert. Nicht nur im Zusammenhang mit der Bewältigung des Geburtsschmerzes hat sich physische Aktivität sowohl in präventiver als auch in therapeutischer Hinsicht als sinnvoll und positiv bewährt. Neben der deutlich verringerten Häufigkeit an typischen, schwangerschaftsbedingten Unterbauchbeschwerden zeigt sich eine schmerzunterdrückende Wirkung bei Wehen und es gibt eine positive Wirkung auf den späteren Geburtsverlauf-und fortschritt. Welche Sportart für welche Schwangere ist zu empfehlen? Die Beantwortung dieser Frage orientiert sich neben medizinischen und allgemeingültigen Kriterien am subjektiven Wohlbefinden der Schwangeren. Grundsätzlich sollte die Schwangere nicht an ihre persönliche Leistungsgrenze gehen ("suboptimale Leistungsgrenze" Prof. Dr. Jung, Sportmediziner)und sollte immer wieder kurze Pausen einlegen. Die Herzfrequenz sollte nicht über 140/Minute steigen. Dieses dient dazu, die Sauerstoffbilanz nicht zu ungunsten des Kindes zu verschlechtern, die Körperkerntemperatur nicht übermäßig zu erhöhen und nicht in eine Unterzuckerung des mütterlichen Organismus zu gelangen. Vor und nach der sportlichen Belastung sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um eine Austrocknung zu verhindern. Zur Frage, welche Sportarten allgemein zu empfehlen sind kann man sagen, dass insbesondere körpergewichtsentlastende Sportarten wie das Schwimmen und das Radfahren eher zu empfehlen sind als Sportarten, bei denen das Körpergewicht selbst getragen werden muss (Laufen, Aerobics).Bei letzteren ist der Energieverbrauch und die Gelenkbelastung höher. Darüber hinaus sind aerobe (positiv für die Sauerstoffbilanz der Mutter) Sportarten, bei denen große Muskelgruppen beansprucht werden, und die rhythmischer Natur sind, vorzuziehen. Das Schwimmen stellt nach dem Spazierengehen und dem Radfahren die am meisten zu empfehlende Sportart während der Schwangerschaft dar, da sie alle großen Muskelgruppen beansprucht, die Gelenke und Bänder schont, ein günstiges thermisches Medium bereitstellt und ein geringes Verletzungsrisiko birgt. Wie ist es mit Krafttraining? Untersuchungen der I. Münchener Universitätsfrauenklinik (LMU) zufolge wurden für ein leichtes bis moderates Krafttraining mit freien Gewichten oder an Geräten keine negativen Effekte beschrieben. Deren Untersuchungen konnten hier im Gegenteil belegen, dass Krafttraining in Verbindung mit Stretching zu einer Verbesserung der Kraft und Beweglichkeit führen, was der schwangeren Frau den Umgang mit dem erhöhten Körpergewicht und dem veränderten Schwerpunkt erleichtert. Außerdem beugt die Stärkung der Rückenmuskulatur Rückenschmerzen vor. Schwere Gewichte oder maximale isometrische Kraftanstrengungen sollten allerdings gemieden werden und Anfängerinnen sollten bezüglich der Atemtechnik angeleitet werden, um Atemanhalten zu vermeiden. Bei unauffällig verlaufender Schwangerschaft ohne Frühgeburtsrisiko gilt für Bauche-Beine-Po, dass die Bauchübungen sukzessive reduziert werden sollten, um sie spätestens - je nach Wohlbefinden - nach dem 7. Monat ganz wegzulassen. Welche Sportart ist für die schwangere Frau nicht zu empfehlen? Kampf- oder Kontaktsportarten mit hoher Wahrscheinlichkeit von Körperkontakten, so z. B. Hockey oder Basketball. Abgeraten wird auch von Sportarten mit erhöhtem Sturzrisiko (Reiten, Mountainbiking) und auch von Abenteuersportarten wie Bungeejumping, Drachenfliegen und Fallschirmspringen. Auch Gerätetauchen ist in der Schwangerschaft tabu. Schnorcheln gelten dagegen als relativ ungefährlich. VB
Mitglied inaktiv
am besten geeignet ist schwimmen, das entlastet die gelenke und die knochen. Sport in der Schwangerschaft Auch während der Schwangerschaft tut Bewegung gut. Spazieren gehen, tanzen oder Schwimmen, aber auch eine Reihe von anderen Sportarten sind während einer komplikationsfreien Schwangerschaft kein Problem. Im Gegenteil: Bei körperlicher Fitness treten weniger Schwangerschaftsbeschwerden auf. Zudem weiß man, dass durch Sport die Abwehrkräfte gestärkt werden, und der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Oft haben sportliche Frauen auch leichtere Geburten und erholen sich rascher im Wochenbett. Überlasten sollte man sich jedoch nicht, denn die Schwangerschaft ist keine Zeit für Hochleistungssport. Der Körper hat durch die jetzt ablaufenden Veränderungen schon vermehrt zu arbeiten. Die Bänder und Sehnen sowie die Gelenke sind durch die hormonellen Veränderungen gelockert und bergen eine gewisse Verletzungsgefahr in sich. Auch besteht bei schwereren Stürzen - ob beim Sport oder einem Unfall - immer die Gefahr einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta und damit einer Fehl- oder Frühgeburt. Speziell in den ersten Wochen der Schwangerschaft sollte eine Überhitzung durch zu große körperliche Anstrengung vermieden werden, da dies für die Embryonalentwicklung nicht von Vorteil ist. Grundsätzlich ist es zu empfehlen, Muskeln und Gelenke durch ein paar einfache Dehnübungen vorsichtig und gründlich aufzuwärmen. Bei auftretenden Schmerzen - egal an welcher Stelle - sollte das Training unbedingt unterbrochen werden. Ermüdende Stellungen, sowie Sportarten mit viel Hüpfen und Springen oder Übungen zur Kräftigung der geraden Bauchmuskulatur (z.B. Sit-ups) können das Kind gefährden und sollten nicht durchgeführt werden. Hervorragend geeignet sind beispielsweise Stretching und Bodytoning (auch: Bodyforming/-shaping), Aqua-Aerobic, Tai-Chi, Chi-Gong oder Yoga) http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_sport-in-der-schwangerschaft_85.html
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