Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Bestätigung: Toxoplasmose

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Bestätigung: Toxoplasmose

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Hallo, vielleicht ist jemand fachkundig und kann mir helfen. Ich bin in der 6. Woche schwanger. Leider konnte man noch nichts im Ultraschall sehen, als ich in der 5. Woche bei meiner Gyn war, aber da mach ich mir keine Sorgen drum. hCG - Wert steigt. Es wurde am 06.02. eine Blutabnahme gemacht zwecks Bestimmung des HCG - Wertes und Abklärung Toxoplasmose bzw. anderen Auffälligkeiten. Es kam dabei heraus, dass ich irgendwann man CMV hatte (sowas wie einen Herpes-virus). Dagegen wurden Antikörper festgestellt, aber keine aktuellen Erreger. Soweit so gut. Es wurde weiterhin festgestellt, dass ich Toxoplasmose positiv bin. Ich habe sowohl Antikörper als auf noch nachweislich die Erreger. Es steht nun die große Frage im Raum, wann ich die Infektion hatte - vor oder während der Schwangerschaft? Meine Gyn geht davon aus, dass ich mich vorher infiziert hatte, da bereits Antikörper vorhanden sind. Erreger wären noch 2 - 3 Wochen nach einer Infektion nachweisbar. Somit hänge ich gerade in der Luft. Ich soll somit in 2 - 3 Wochen erneut Blut lassen, damit getestet werden kann, ob der Titer (?) ansteigt oder nicht. Nur was ist in den 2 - 3 Wochen mit meinem Kind? Die Chance, dass es Fehlbildungen haben wird, ist recht groß, sofern sich nicht eine Fehlgeburt schon im ersten Trimester einstellt. Mein Mann und ich haben 2,5 Jahre für unser zweites Kind benötigt, ein Abbruch dieser Schwangerschaft würde bedeuten, dass sich unsere Chance auf ein zweites Kind drastisch schmälern wird. Hier mein Blutbild: hCG: 502 mIU/ml Cytomegalie IgG-AK: positiv Toxoplasmose gondii IgG positiv Toxoplasmose gondii IgM positiv T. gondii bestätigt. Eine zweite Blutabnahme für den hCG - Wert erfolgte am 09.02. ...Der Wert stieg auf 1512 mIU/ml und meine Gyn meinte entzückt, dass es so sein sollte, wie es nun ist. Kann mir Jemand weiterhelfen und einschätzen, in wie weit meine Toxoplasmosegeschichte nun mein Kind berührt? Kann ich tatsächlich davon ausgehen, da Antikörper vorhanden sind, dass die Infektion vor der Schwangerschaft entstanden ist??? Ich habe nächsten Fr. erneut einen Gyntermin, da wird mir sicher erklärt, was ich tun kann oder eben nicht, aber vielleicht hat hier Jemand schon eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir was dazu erzählen...ich finde die zeit ganz schrecklich und kann mich gar nicht über die Schwangerschaft freuen...


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Ihre Verunsicherung in dieser Situation kann ich sehr gut verstehen, aber: 1. wenn sich aus der Laboruntersuchung der Verdacht auf eine frische Infektion ergibt, sollte dieses von Frauenärztin/Frauenarzt zusammen mit dem Labor und ggf. einem Speziallaboratorium kurzfristig (!) abgeklärt werden. Dabei spielt die so genannte Avidität eine erhebliche Rolle. Wenn sich hier der Verdacht bestätigt, würde meist der Titerverlauf beobachtet und eine entsprechende Ultraschallverlaufskontrolle in einer Spezialeinrichtung wird durchgeführt. Erst wenn sich hier der begründete Verdacht auf eine Infektion ergibt, wird eine antibiotische Behandlung durchgeführt. 2.wenn eine frische Infektion bestätigt würde, dann wird mit der rechtzeitigen antibiotischen Behandlung auch immer die Möglichkeit bestehen, Folgen eher zu vermeiden,als wenn sie erst Wochen später einsetzt. VB


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Hallo, ich kann Dir nur aus meinen Erfahrungen berichten.... Bei mir war es so, dass in der 3. Schwangerschaft der Toxoplasmose-Test positiv ausgefallen ist. Der Arzt meinte, dass ich zuvor diese Infektion hatte (wußte nun nicht, wann ich diese hatte). Toxoplasmose äußert sich wohl mit hohem Fieber, Schüttelfrost usw. Diese ganze Vorgeschichte hatte keinerlei Auswirkungen auf das Baby, positiv war nun, dass ich fast alles essen konnte, da ich Antikörper hatte. Wichtig ist bei Dir, wie hoch Dein Titer ist. Aber das wird ja geklärt... Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen... LG MEL


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Deine Situation erfordert wirklich Geduld. Ich habe einen Link gefunden, wo du in der Grafik genau sehen kannst, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung super gering ist! unter 2 % !! Da du bereits Antikörper (IGG) gebildet hast, kannst du davon ausgehen, dass die Infektion vor der Schwangerschaft war und du ausreichenden Schutz hast. Die Labore dürfen sich eben nicht festlegen und für eine eindeutige Aussage muss erneut Blut abgenommen werden. Ich erinnere mich an eine Seite eines Labors, wo deine Situation als Beispiel ist, leider weiß ich den Link nicht mehr...Ich bin mir aber noch sicher, dass der IGM bis zu 4 Jahre nachweisbar ist, der IGM zeigt eine frische Infektion. Aber der IGM verschwindet eben irgendwann und wird "negativ", der IGG ist der Langzeittiter der aussagt, ob du es jemals hattest. Alles Gute!!!


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Meine Gyn möchte nächste bzw. übernächste Woche erneut eine Blutabnahme in Angriff nehmen, um den Titer bestimmen zu lassen. Das Labor sagte ihr, man müsse 2 - 3 Wochen abwarten, bevor man eben die Sache neu prüfen kann. Ich mache mir natürlich Gedanken, was in den 2 - 3 Wochen alles passieren KÖNNTE. Dieses Warten macht mir wirklich zu schaffen. In meiner ersten Schwangerschaft wurden viele Sorgen geschürt, so dass ich mir vorgenommen hatte, im Falle einer zweiten Schwangerschaft diese nicht zuzulassen. Nun sprechen aber Fakten vom Blatt Papier und ich bin wieder in dem Teufelskreislauf. Ich stelle mir natürlich auch die Frage, ob man nicht rein prophylaktisch die 2 - 3 Wochen mit Antibiotika versorgen könnte. Wenn nach den 2 - 3 Wochen herauskommt, dass es "schlecht" für mich aussieht, sehe ich diese Zeit als verschwendet an. Ich hoffe, Sie verstehen, was ich meine. Am freitag werde ich einen Ultraschall haben, ob sich das Kind bisher gut entwickelt hat. Es wäre der erste Ultraschall und ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Ich hätte nur gerne genauso die Gewissheit wie die Bestätigung der Toxoplasmose, dass eine frische Infektion so liegt, dass sie die Schwangerschaft nicht beeinträchtigen wird. Meine Vermutung geht auch dahin, dass sie diese von der Katze meiner Eltern erhalten habe. Fleisch schliesse ich aus, da ich kein rohes Mett oder sdergleichen esse und Fleisch meist zu lange anbrate, dass es wieder trocken wird. Es würde auch von der Infektionszeit her passen. Die Katze war zwischen Weihnachten und Neujahr bei uns. Am 02.02. habe ich von meiner Schwangerschaft erfahren. Somit könnte sich alles gleichzeitig abgespielt haben: die Infektion, die Entstehung der Schwangerschaft, die "Erkältung", die ich seit Mitte Januar hatte...Ich fühle mich gerade wie Sherlock Holmes und dabei möchte ich das gar nicht sein. Die Gedanken sind belastend und warten ist nicht meine Stärke. Ich möchte mich aber auch nicht verrückt machen, wo es gar nicht angezeigt ist, aber auch das ist gerade sehr schwer...dieses "was wäre, wenn..." ist einfach zu präsent...


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Hm, das ist ja das Problem. Normalerweise äußert sich eine Infektion gar nicht. In den meisten Fällen ist sie symptomfrei. Lediglich, wenn man bereits geschwächt ist, z.B. durch Leute, die um einen herum dauernd krank sind, kann sich die Infektion wie eine Erkältung äußern. Ich hatte diese "Erkältung" seit Mitte Januar, quasi zeitgleich mit Entstehen der Schwangerschaft. Es kann aber auch sein, dass die Erkältung tatsächlich eine war und die Infektion 1 - 2 Wochen vorher war. Dann wäre ja alles gut. Ich weiss, ich mach mir vielleicht zu viele Sorgen. Nur würde ich gerne die gleiche Gewissheit haben, wie die Bestätigung der Toxoplasmose, dass alles gut ist. Eine zweite Blutabnahme wegen der Toxo. wird nächste Woche irgendwann gemacht...nur was alles in der Zeit passieren KÖNNTE, das macht mir Bauchweh. Aber danke für deine Worte :o)


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Ist das tatsächlich so? Kann man das wirklich sagen, wenn Antikörper da sind, dass alles "vorher" stattgefunden hat? Das ist die große Frage, oder eine von den vielen, die mich beschäftigt. Wenn diese "Regel" tatsächlich so ist, wie du sagst (dass alles gut ist, wenn Antikörper da sind), wäre ich super glücklich...


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Ist das tatsächlich so? Kann man das wirklich sagen, wenn Antikörper da sind, dass alles "vorher" stattgefunden hat? Das ist die große Frage, oder eine von den vielen, die mich beschäftigt. Wenn diese "Regel" tatsächlich so ist, wie du sagst (dass alles gut ist, wenn Antikörper da sind), wäre ich super glücklich...


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, ich kann Sie sehr gut verstehen,aber eine Antibiotikagabe wird erst bei Beweis einer frischen Infektion durchgeführt und dieses reicht hier eigentlich auch aus. Alles andere lässt sich sicherlich im Moment nur spekulieren. VB


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Vielen Dank für Ihre geduldigen Antworten. Jetzt kann ich wieder durchatmen und die Woche ohne große Kofzerbrechen überstehen.


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