Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

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Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 28. SSW, es ist meine 2. Schwangerschaft. Mein Kind liegt zur Zeit in BEL, vor zwei Wochen war es noch Kopflage. In meiner ersten Schwangerschaft meine Tochter ab der 30. SSW konstant in BEL lag, ließ sich weder durch Indische Brücke, Moxen oder Äußeren Wendungsversuch drehen. Sie war mit 58 cm auch sehr lang und hatte am Tag des Wendungsversuches ihren Popo fest ins Becken rutschen lassen. Ich würde gerne in dieser Schwangerschaft spontan entbinden und möchte ich nun gerne etwas früher mit der Indischen Brücke anfangen, zumal mein Kind wieder sehr groß ist. Die Ärztin, die damals den Kaiserschnitt gemacht hat, hatte mir empfohlen, in der Folgeschwangerschaft eine spontane Entbindung zu versuchen. Sie mutmaßte, dass das Kind einfach zu groß für eine Wendung zum späten Zeitpunkt war. Macht das schon Sinn? Soll ich lieber noch die 30. SSW abwarten, dann habe ich nochmals einen Ultraschall im Pränatalzentrum. Gibt es noch etwas, außer den oben genannten Methoden, der Spieluhr und der Taschenlampe?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Astrid, wenn die Kinder sich bis zur 33. SSW nicht gedreht haben und hier auch schon dauerhaft in BEL liegen, dann sinken die Chancen auf eine spontane Wendung auf ca 10%. Vorher zu spekulieren über das wenn und aber, ist sicher nicht sinnvoll. Ebensowenig wird es etwas bringen, schon deutlich vorher mit Maßnahmen zu beginnen. Bleibt das Kind dennoch in BEL liegen, dann sollte man mit den Eltern ab der 34./35. SSW über die Konsequenzen, Möglichkeiten und Entbindungsmodus sprechen. Ab der 36. SSW sind die Chancen auf eine spontane Wendung sicher nur noch minimal. Ggf. kann man mit der Entbindungsklinik über eine äußere Wendung sprechen, diese wird jedoch nicht überall durchgeführt, ebenso wie eine Spontanentbindung aus BEL. Wo es in Ihrer Nähe eine solche Klinik gibt, sollte Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sagen können. Ansonsten kann man mit der Moxibustion (chinesische Heilkräuterzigarren) versuchen, das Kind zur Wendung zu bringen, oder auch mit der indischen Brücke; einer bestimmten Körperhaltung, mit der es in einigen Fällen klappt, das Kind zur Wendung zur bringen. Hier noch einige Anmerkungen zur äußeren Wendung, eine Frage, die von allgemeinem Interesse sein dürfte. Es gibt viele renommierte Vertreter (unter Ihnen der bekannte Prof. Saling in Berlin) , die die Wendung aus Beckenendlage befürworten; Sie finden aber mindestens genauso viele, die wegen möglicher Komplikationen diese Methode ablehnen. Wenn sie in einer Klinik durchgeführt wird, wo man damit Erfahrung hat, wo das Ganze dann in Kaiserschnittbereitschaft geschieht, kann man den Versuch sicherlich vertreten. Nicht alle Kliniken verabreichen der Schwangeren gleichzeitig wehenhemmende Mittel, das ist von Klinik zu Klinik verschieden. Man sollte die Schwangeren/das Paar aber ganz klar über die Erfolgsaussichten informieren, ihnen die Risiken erläutern (vorzeitige Lösung des Mutterkuchens, Blutungen, vorzeitige Wehen, akute Zustandsverschlechterung des Kindes, was einen Notkaiserschnitt notwendig machen kann, intrauteriner Fruchttod) Diese Komplikationen sind zum Glück selten, aber sie können vorkommen. Darüber hinaus kann man aus medizinischen Gründen nicht jedes sich in BEL befindende Kind wenden. Sollte die Schwangere sich über die -Erfolgsaussichten einer äußeren Wendung und den damit verbundenen Restrisiken im Klaren sein und ist ihr eine Spontanentbindung sehr wichtig, so sollte sie über einen derartigen Wendungsversuch nachdenken. Sie sollte aber vorher noch mal ein intensives Gespräch mit der Klinik über das Vorgehen führen. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter lag bis kurz vor der Entbindung in BEL. Ich habe es mit der Brücke und einer Taschenlampe, sowie homäopatischen Pillen geschafft, dass sie sich noch gedreht hat. Ich würde mich an eine Hebamme wenden. Liebe Grüße Aepfelchen


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich wollte Dir nur erzählen, daß sich meine Tochter (1.Kind) bis zur 36.SSW auch in BEL befand und sich nach 1xmoxen (und tausend indischen Brücken zuvor....) drehte und ich sie so z.Glück normal entbinden konnte. Bei Dir wird sich das zweite Kind dieses mal bestimmt von sich aus drehen. Schließlich ist Deine Bauchdecke jetzt nicht mehr so straff, wie bei der ersten SS. Die indische Brücke kannst Du ja trotzdem machen, die schadet ja nicht. Nur ist es "jetzt" noch völlig normal, daß sich die Kindslage sehr oft ändert. Am besten bis zum nächsten Ultraschall warten...viel Erfolg! mamasonne


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