Claudia B.
Hallo Herr Dr. Bluni, da mein Frauenarzt momentan im Urlaub ist, war ich heute bei einem anderen Frauenarzt zur Kontrolle. Bin in der 38.Ssw. Von meinem Frauenarzt und auch beim Geburtsvorbereitungskurs wurde gesagt, wenn das Baby noch nicht richtig im Becken liegt und die Fruchtblase platzt, müsste man sich hinlegen und den Krankenwagen rufen. Heute erwähnte ich dies bei der Vertretung und er meinte, das diese Behauptung völlig überholt sei und wenn was Wahres dran währe, dann würde es nur die hälfte der Kinder auf der Welt geben. Tja, wem kann ich denn jetzt glauben?
Liebe Claudia, 1. es ist schon richtig, dass wir bei bestimmten klinischen Situationen empfehlen, sich bei Blasensprung liegend in die Klinik zu begeben. Dazu gehört zum Beispiel der Blasensprung bei Beckenendlage oder bei Querlage. Das geschieht in der Vorstellung, dass dadurch das Risiko des Nabelschnurvorfalls reduziert wird. 2. aus der dazu vorliegenden Literatur wissen wir aber, dass es für dieses Vorgehen überhaupt keine ausreichende Datenlage gibt. VB Quellen: Oblasser, Claudia, „Hinlegen und Liegendtransport nach Blasensprung“, Die Hebamme 2006; 19:90-96 Nikolajsen IL, “Should pregnant women at term with supposed ruptured membranes and unengaged fetal head be transported to the delivery room lying down?” Ugeskr Laeger. 2003 Nov 17;165(47):4530-3 Pichler, A.(2003) Was sollte ich tun, wie kann ich mich schützen, Österreichische Hebammenzeitung 9 (4) Aug 7-9 Roberts, E.W., Martin R.W., Roach HH,(1997), “Are obstetrics interventions such as ripening, induction of labor, amnioinfusion, or amniotomy associated with umbilical cord prolapse ?” Am J Obstet Gynecol. 1997 Jun;176(6):1181-3